Aus dem Landratsamt Rastatt

Forstamt bittet Auerhähne, Rehen und Hirschen zu schützen – Im Winter sind Tiere im Wald auf Ruhe angewiesen

Forstamt bittet Auerhähne, Rehen und Hirschen zu schützen – Im Winter sind Tiere im Wald auf Ruhe angewiesen
Winterlandschaft am Hochkopf – Traumhafte Tour für den Wanderer kann zum Alptraum für das Auerwild werden. Foto: Erbacher/Forstamt

Rastatt, 02.02.2022, Bericht: Landratsamt Die dicke Schneeschicht knarzt beim Auftreten, die Luft ist klar und kalt, eine glitzernde Decke aus Schneeflocken und Eiskristallen bedeckt die Erde.

Es herrscht Ruhe im Winterwald – die ganze Natur scheint zu schlafen. Während wir uns um diese Jahreszeit in dicke Daunenjacken, wärmende Mützen, Schals und Handschuhe einpacken und durch die verschneite Landschaft stapfen, bleibt den Tieren im Wald nur ihr eigenes Fell, um sich vor der klirrenden Kälte zu schützen. Sie können sich nach einer Frostnacht nicht vor den Kamin setzen, einen heißen Tee trinken und langsam wieder aufwärmen. Die Tiere im Wald sind vielmehr darauf angewiesen, sich in den wärmeren Jahreszeiten ausreichende Energiereserven anzufuttern, um dann im Winter davon zehren zu können.

So auch das im Höhengebiet vorkommende Auerhuhn. Es versucht sich in der kalten Zeit möglichst wenig zu bewegen und seinen Stoffwechsel auf Sparflamme herunterzufahren. Mit seinem im Winter besonders dichten Federkleid kann der größte Hühnervogel Europas selbst sibirische Kälte in tief verschneiter Winterlandschaft in Schneehöhlen kauernd überleben - wenn er ungestört bleibt.

Rehe und Hirsche haben ebenfalls weniger Nahrung zur Verfügung und müssen deswegen mit ihren Reserven gut haushalten. «Wenn die Wildtiere aber durch Querfeldein-Wanderer aufgeschreckt werden und unter Stress geraten, schwächt es sie sehr und kann für sie sogar lebensbedrohlich werden», erklärt Forstdirektor Clemens Erbacher von der Forstbezirksleitung Bühl.

 

Die Corona-Pandemie hinterlässt im Wald ihre Spuren: vor allem auf den Loipen beobachtet das Forstamt immer häufiger Langläufer, die noch mit Stirnlampe in der Dunkelheit unterwegs sind. In tieferen Lagen sind oft Mountainbiker zunehmend nachts oder während der Dämmerung im Wald zu finden und mancher Schneeschuhwanderer ist noch im Mondlicht auf Tour.

Doch gerade zu diesen späten Stunden, wenn die Wildtiere auf Nahrungssuche gehen, ist es fatal, wenn sie durch verspätete Waldbesucher aufgescheucht werden und weite Strecken durch die tiefe Schneeschicht flüchten müssen. Deswegen appelliert das Forstamt eingehend an alle Waldbesucher, die Wege nicht zu verlassen, die Hunde an die Leine zu nehmen und Waldbesuche möglichst bei Tageslicht zu unternehmen. So können die Tiere die weiße Jahreszeit in Ruhe überstehen, um gut ins Frühjahr starten zu können.


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