Aus dem Landratsamt Rastatt

Jetzt auch noch die Afrikanische Schweinepest – Landkreis Rastatt rüstet sich

Jetzt auch noch die Afrikanische Schweinepest – Landkreis Rastatt rüstet sich
Mit einem konkreten Handlungskonzept will sich der Landkreis Rastatt für den Fall eines Ausbruchs der Schweinepest rüsten.

Rastatt, 10.11.2020, Bericht: lra Mit einem konkreten Handlungskonzept will sich der Landkreis Rastatt für den Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest, ASP, rüsten.

Auch wenn die ersten Nachweise der Krankheit unter Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen derzeit in weiter Ferne sind, so haben sich die Verantwortlichen unter anderem des Amtes für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung sowie des Forstamts zu einem runden Tisch getroffen. Ein weiteres Treffen soll es noch in diesem Jahr gemeinsam mit der Stadt Baden-Baden geben.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Virusinfektion bei Hausschweinen und Wildschwei-nen. Sie kann von Tier zu Tier oder über die Nahrungsaufnahme übertragen werden. Auf den Menschen springt die Infektion nicht über – gleichwohl kann der Mensch bei der Übertragung auf die Tiere eine Rolle spielen, wie Dr. Peter Reith, Leiter des Amts für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, verdeutlicht. „Wenn Menschen tierische Nahrungsmittel wie beispielsweise Rohwürste wegwerfen, die den Erreger enthal-ten, wird dieser etwa auf Wildschweine, wenn sie den Abfall essen, übertragen.“ Wichtig ist es daher in erster Linie, keine Lebensmittel in der Natur wegzuwerfen, etwa an den häufig in Wäldern liegenden Autobahnpark-plätzen. Aber auch an den Rändern von Wohngebieten bedienen sich Wildschweine zunehmend an entsorg-ten Lebensmitteln.

 

Das Ministerium für ländlichen Raum in Baden-Württemberg hat inzwischen ein Konzept erstellt, dessen Umsetzung der Landkreis Rastatt derzeit erarbeitet. Demnach muss im Falle eines Ausbruchs ein Krisenzent-rum möglichst mit mobilen Containern errichtet werden, in dem ein Team angesiedelt wird, das die Schwei-nepest bekämpft. „Wie diese Einsatzstelle personell ausgestattet wird, wollen wir in den nächsten Schritten behördenintern und mit dem Land klären“, berichtet Dr. Peter Reith. Auch ein potenzieller Standort dieses Krisenzentrum muss noch festgelegt werden. Sobald ein infiziertes Tier ermittelt wird, soll das Team arbeits-fähig sein. Daneben muss ein Zaun um das Kerngebiet des Ausbruchs errichtet werden. Die Teams werden vermutlich mindestens eineinhalb Jahre im Einsatz bleiben.

Auf ein zusätzliches Problem in diesem Jahr weist Forstamtsleiter Thomas Nissen hin: Obwohl Drück-jagden weiterhin erlaubt und zur Regulierung der Wildbestände auch ausdrücklich gewünscht sind, erschwe-ren die strengen Corona-Auflagen die Organisation und effiziente Ausführung größerer Jagden auf die Schwarzkittel. Gleichzeitig finden die Wildschweine im Wald derzeit Nahrung im Überfluss vor, da viele Waldbäume in diesem Jahr besonders stark fruktifizieren und der Waldboden dadurch vielerorts mit Eicheln und anderen Waldfrüchten übersät ist. „Die Wildschweinpopulation wird weiter zunehmen“, prognostiziert Nissen. Ein hoher Schwarzwildbestand würde die Ausbreitung von Wildkrankheiten wie der ASP begünsti-gen.


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