Aus dem Rathaus Rastatt

Rastatter Integrationsprojekt „Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt“ – Fachbereichsleiter Hils: „Zuwanderung als Chance und nicht als Last begreifen“

Rastatter Integrationsprojekt „Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt“ – Fachbereichsleiter Hils: „Zuwanderung als Chance und nicht als Last begreifen“
Seit dieser Woche steht mitten auf dem Marktplatz ein Kubus, der über das Integrationsprojekt informiert und dazu einlädt, an einer Umfrage teilzunehmen. Foto: Stadt Rastatt

Rastatt, 26.09.2020, Bericht: Rathaus Rastatt ist eine internationale Stadt. Bürger aus 127 verschiedenen Ländern leben in der Barockstadt. Von knapp 50.000 Einwohnern haben 24.856 einen Migrationshintergrund. Für ein gemeinschaftliches Leben miteinander und nicht nebeneinander ist Integration von zentraler Bedeutung.

Mit dem Projekt «Du gehörst dazu – Zusammenleben in Rastatt» will die Stadt Rastatt gemeinsam mit Experten und Bürgern Maßnahmen erarbeiten, wie Integration von Menschen mit Migrationshintergrund verbessert und das gesellschaftliche Miteinander gefördert werden kann.

Dabei müsse die Stadt beim Thema Integration keineswegs bei null anfangen, machte Bürgermeister Arne Pfirrmann bei einem Pressegespräch am Dienstag, 22. September, im Historischen Rathaus deutlich. Migration und Flucht gehörten zur Stadtgeschichte, insbesondere in den vergangenen 75 Jahren, so Pfirrmann. Damit sichtbar wird, was bereits gut läuft, aber auch deutlich wird, wo es noch Defizite gibt, hat sich die Stadt das Institut für interdisziplinäre Beratung und interkulturelle Seminare (Ibis) an die Seite geholt. Mit über 20 Experten aus Rastatt hat Institutsleiter Frank Jessen bereits Interviews zum Thema Integration geführt und dabei einen ersten Eindruck von der jetzigen Situation bekommen. Den Interviews folgen wird ein Workshop, bei dem Bürger per Zufallsprinzip zur Teilnahme ausgewählt wurden, um gemeinsam der Frage nachzugehen: «Wie wollen wir zusammenleben?». Ab sofort und bis zum 15. November können sich Bürgerinnen und Bürger zudem an einer Umfrage beteiligen, die sowohl online auf der Homepage der Stadt Rastatt unter www.rastatt.de ausgefüllt, aber auch per Post angefordert werden kann.

 

Infostand auf dem Wochenmarkt an diesem Samstag

Darüber hinaus wird das das städtische Integrationsteam um Susanne Detscher und Petra Heinisch-Hildenbrand gemeinsam mit Frank Jessen am kommenden Samstag 10 bis 12.30 Uhr auf dem Marktplatz sein, um über das Projekt zu informieren und von Bürgern zu erfahren, was für sie eine gute Integration ausmacht. Auch Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch wird vor Ort sein. Ende des Jahres werden alle gesammelten Informationen ausgewertet. In einem weiteren Beteiligungsworkshop im Januar soll bestimmt werden, welche Maßnahmen am dringlichsten angegangen werden. Zudem werden Arbeitsgruppen gebildet, die die einzelnen Maßnahmen konzipieren. Ende 2021 werde das fertige, aber in seiner Fortführung dynamische Integrationskonzept dann vorliegen, skizzierte Jessen den groben Zeitplan des Projektes.

Bürgermeister Pfirrmann verglich das vorgelagerte Integrationsprojekt mit vielen Mosaiksteinen, die sich am Schluss zusammenfügen. Einer dieser Steine sei auch ein rund 30-minütiger Film, der ab dem 28. September auf der Website der Stadt Rastatt zu finden ist. Der Film zeigt Interviews von Zugewanderten aus Rastatt, die Schülerinnen und Schüler des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums geführt haben. Joachim Hils, Fachbereichsleiter Jugend, Familien und Senioren, sprach von einem berührenden Film, der zeige, mit welchen Wünschen und Erwartungen die Menschen aus unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland gekommen seien und wie sie heute sagen: «Wir sind in Rastatt zu Hause.» Ein Kurz-Portrait der Interviewten findet sich zudem auf dem seit dieser Woche zentral auf dem Marktplatz stehenden rund zwei mal zwei Meter großen Informations-Würfel, der das Thema Integration anschaulich verkörpert.

Das Integrationsprojekt diene nicht nur dazu, aus einer gefühlten Wirklichkeit eine objektive werden zu lassen, sondern auch um den Blickwinkel auf das Thema zu verändern, machte Hils deutlich. «Wir sollten Zuwanderung als Chance und nicht als Last begreifen. Da kommen Menschen zu uns, die sich mit ihren Fähigkeiten und ihrer Kraft einbringen wollen», betonte Hils. Von all jenen wünscht man sich, dass sie sich an dem Projekt beteiligen.


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