Aus dem Rathaus Rastatt

Rastatts will Fairtrade-Stadt werden – Gastronomie, Hotellerie, Gewerbe, Kirchen und Vereine mit dabei

Rastatts will Fairtrade-Stadt werden – Gastronomie, Hotellerie, Gewerbe, Kirchen und Vereine mit dabei
Rastatt setzt sich ein für fair gehandelte Lebensmittel – und will Fairtrade-Stadt werden. Foto: Stadt Rastatt/ Iris von Breidbach

Rastatt, 18.08.2020, Bericht: Rathaus Mehr als 600 Städte in Deutschland tragen derzeit den Titel «Fairtrade-Stadt». Die Liste könnte demnächst um eine Stadt erweitert werden. Denn auch Rastatt strebt an, die Auszeichnung des Kölner Vereins Transfair zu erhalten.

Die Barockstadt will damit ein Zeichen setzen und sich für fairen Handel und faire Arbeitsbedingungen insbesondere in Entwicklungsländern stark machen.

Bereits in seiner Neujahrsansprache 2014 hatte sich Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch für einen fairen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ausgesprochen und angestoßen, dass Rastatt sich um den Titel «Fairtrade-Stadt» bewirbt. Durch den Ratsbeschluss im April 2015, in dem sich die Stadt verpflichtete, in Zukunft fair gehandelten Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel zu verwenden, wurde das erste von fünf Kriterien auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt umgesetzt. Ein weiteres Kriterium war die Gründung einer Steuerungsgruppe, die nun bereits aus zehn Teilnehmern besteht. Dabei sind nicht nur Vertreter von Gastronomie, Hotellerie und Gewerbe, sondern auch von Kirchen und von Vereinen, die im Bereich Ökologie und Naturschutz wirken. Sie alle werden die Aktivitäten vor Ort koordinieren und sich zweimal im Jahr treffen, um weitere Aktionen zu planen.

 

Als Vertreterin der Stadt wurde Iris von Breidbach vom Stadtmarketing bestimmt. Gemeinsam mit Fabienne Neumann, Sprecherin der Steuerungsgruppe und gleichzeitig Vorsitzende des Vereins «Faire Welt Rastatt» und des Rastatter Weltladens, organisierten sie seitdem verschiedene Infoveranstaltungen zum Thema fairer Handel, boten Gewinnspiele auf dem Wochenmarkt an oder richteten das jährlich stattfindende «Faire Frühstück» gemeinsam mit den Naturfreunden Rastatt auf dem Marktplatz aus. Auch bei Präsenten und Snacks während der Gemeinderatssitzungen achtet die Stadtverwaltung nun vermehrt darauf, fair gehandelte Produkte zu verwenden.

Mit ins Boot holen konnten die Organisatoren zudem diverse Einzelhändler und Gastronomen aus Rastatt, die laut den Vorgaben des Transfair-Vereins mindestens zwei fair gehandelte Produkte anbieten müssen. Mindestens zehn Einzelhandelsgeschäfte und fünf Gastronomiebetreibende müssen sich beteiligen, damit auch das dritte Kriterium als erfüllt gilt. Fairtrade-Produkte bieten derzeit in Rastatt an: das Eiscafé Fruchthalle, das Eiscafé Gelato Go, die Restaurants SchnickSchnack, Poké You, Lehners, Hotel am Schloss, Pagodenburg sowie das Restaurant im Möbel Ehrmann und der Kehler Hof. Und auch einige Rastatter Einzelhandelsgeschäfte haben Fairtrade-Produkte in ihr Sortiment aufgenommen: denn´s Biomarkt, dm-Drogeriemarkt, Drogeriemarkt Müller, Tchibo, Edeka, Real, Rewe, Aldi Süd sowie Lidl. Auch diese Hürde hat Rastatt demnach erfolgreich genommen. Gleichermaßen erfüllt wurde die Bedingung, dass Schulen und Vereine sich beteiligen und ebenfalls für einen fairen Handel einsetzen.

Das Angebot an fair gehandelten Lebensmitteln und Produkten soll auch in Zukunft in der Barockstadt weiter ausgebaut werden. «Wir freuen uns, wenn sich uns weitere Einzelhändler, Gastronomen oder auch Vereine und Schulen anschließen und Produkte mit dem bekannten Fairtrade-Siegel in immer mehr Regalen in Rastatt zu finden sind», sagt Iris von Breidbach, städtische Sprecherin der Steuerungsgruppe. Das letzte Kriterium, das nun erfüllt werden muss, ist die Berichterstattung in den Medien. Um Rastatts Aktivitäten rund um Fairtrade kontinuierlich an die Öffentlichkeit zu kommunizieren, sind zukünftig regelmäßige Pressemitteilungen geplant.


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