Aus dem Rathaus Baden-Baden

Reisebericht über Bürgerreise nach Moncalieri – Auch Santuario di Oropa besucht - Seit 2003 Weltkulturerbe der UNESCO

Reisebericht über Bürgerreise nach Moncalieri – Auch Santuario di Oropa besucht - Seit 2003 Weltkulturerbe der UNESCO
Die Reisegruppe der Bürgerreise nach Moncalieri vor dem „Santuario di Oropa“, seit 2003 UNESCO-Weltkulturerbe. Foto: Wolfgang Flösser

Baden-Baden, 31.10.2018, Bericht: Rathaus Die Bürgerreise des Städtepartnerschaftsvereines brachte 45 Teilnehmer in die norditalienische Partnerstadt Moncalieri. Die von Nadja und Gerhard Nonnenmann vorbereitete Reise war gespickt mit neuen Zielen im Piemont, aber auch interessanten Stationen auf der Hin- und Rückfahrt.

Auf der Hinreise stand mit der Besichtigung des Olympischen Museums in Lausanne ein Highlight der Museumslandschaft der Schweiz auf dem Programm. Die bedeutende Rolle des olympischen Sports für Frieden und Völkerverständigung war ein Besuch des Vereins wert, der sich die internationale Verständigung auf seine Fahnen geschrieben hat.

In Moncalieri angekommen, ging es am zweiten Tag in die Region rund um die Provinzhauptstadt Biella. Die Stadt und die Umgebung waren im Zweiten Weltkrieg Schauplatz heftiger Partisanengefechte. Inmitten der Hügel liegt eine der bedeutendsten Pilgerstätten Italiens, das «Santuario di Oropa», seit 2003 Weltkulturerbe der UNESCO. Mehr als 700 000 Besucher werden jährlich von der Schwarzen Madonna magisch angezogen, der besonderer Schutz- und Heilkräfte nachgesagt werden.

In Biella besuchten die Teilnehmer die Brauerei «Menabrea», die eine der besten Biere Italiens braut − kein Wunder, denn der Braumeister ist ein Münchener. Ein kleines aber feines Museum illustrierte die Geschichte der italienischen Braukunst.

Ein Zeitreise zurück ins 14. Jahrhundert ermöglichte die vor den Toren Biellas gelegene mittelalterliche «Burg von Ricetto di Candelo», denn die alten von einer Mauer umgebenen Bauernhäuser haben sich weitgehend unversehrt bis in die heutige Zeit erhalten. Den Tagesabschluss bildete ein zwölfgängiges, typisch piemontesisches Menü.

Die Betriebsbesichtigung der modernen Kaffeerösterei Lavazza in Turin begann am dritten Tag standesgemäß mit einem frisch zubereiteten Tässchen Kaffee. Täglich werden aus Genua 380 Tonnen Kaffeebohnen mit Tanklastern angeliefert und bis zum Endprodukt verarbeitet.

Dem folgte ein Rundgang im Turiner Stadtzentrum mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Am Nachmittag wurde das «Museo Nazionale dell‘ Automobile» besucht. Zu sehen sind 200 Fahrzeuge von 85 verschiedenen Marken.

Am vierten Tag lud die Stadtverwaltung Moncalieri zu einem Besuch in das nach einem verheerenden Brand im Jahr 2009 erst kürzlich wiedereröffneten Schlosses und zu einem Rundgang durch das Stadtzentrum ein. Den kulinarischen Höhepunkt der Reise erlebte die Besuchergruppe im «Ristorante La Chimera», ein herrschaftliches Anwesen mit bezauberndem Ambiente und erstklassiger Küche.

Unweit des Restaurants befindet sich die 1135 gegründete «Abtei Santa Maria zu Staffarda», ein ehemaliges Kloster der Zisterzienser. Lohnenswert waren der Besuch des Kapitelsaals, des großen Kreuzganges und der dreischiffigen polychrom gestalteten Kirche mit Vorhalle.

Nach dem Besuch eines Schokoladenherstellers ging es in das historische Stadtzentrum von Pinerolo, wo die Traditionsveranstaltung «La Maschera di Ferro» in den Gassen der Altstadt mit tänzerischen und musikalischen Darbietungen sowie diversen Standbildern mittelalterliches Flair versprühte.

Die Rückreise führte über den Simplonpass ins schweizerische Wallis, wo in Brig das Stockalperschloss besucht wurde, das größte privat errichtete Schloss in der Schweiz. Kaspar Stockalper (1609-1685) war Politiker und Unternehmer mit Weitsicht, ein Pionier und Förderer der Handelsbeziehungen zwischen dem schweizerischen Wallis und dem italienischen Piemont und somit auch die Triebfeder für den Bau eines Säumerpfades über den Simplonpass.


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