Achtstündiger Flug vom Merkur

Am Baden-Badener Merkur überschlagen sich die Ereignisse – Schon wieder Rekordflug – 207 Kilometer bis Donauwörth

Am Baden-Badener Merkur überschlagen sich die Ereignisse – Schon wieder Rekordflug – 207 Kilometer bis Donauwörth
Simon Sudermann hat seinen eigenen Rekordflug vom 26. Mai 2019 schon wieder geschlagen. Foto: Gleitschirmverein Baden e.V.

Baden-Baden, 01.06.2019, Bericht: Ralf Baumann Über Baden-Baden überschlagen sich die Ereignisse. Nach dem jüngsten Rekordflug von Simon Sudermann am 26. Mai 2019 von 146 Kilometern bis Ellwangen an der Jagst, hat das Gleitschirm-Ausnahmetalent am 30. Mai gleich nachgelegt.

In einem fast achtstündigen Flug gelang es ihm, die 200er Marke zu knacken. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 33 Stundenkilometern ist er bis nach Buchdorf nahe Donauwörth geflogen. Eine Strecke von 207,5 Kilometern. Am selben Tag, während Simon noch in der Luft war, hatte zwischenzeitlich Eric Trapp Simons Rekord vom 26. Mai mit einem Flug von 183,5 Kilometern bis Harburg in Schwaben eingestellt. Beide Leistungen sind außerordentlich hoch zu bewerten, hatte der Tag laut Deutschem Wetterdienst aufgrund angekündigter hoher Schichtbewölkung doch vermeintlich nicht die besten thermischen Voraussetzungen zu bieten. Das konnte die beiden Sport-Piloten des Gleitschirmverein Baden e.V. jedoch nicht davon abhalten, ihre fliegerischen Fähigkeiten erneut unter Beweis zu stellen.

Mit Flughöhen von über 2.500 Metern haben Simon und Eric das Flugpotenzial am Vatertag voll und ganz ausgereizt. Wenn man bedenkt, dass der Merkurrekord gut ein Jahrzehnt um die 100 Kilometermarke wie einzementiert schien und nun innerhalb weniger Tage gleich zweimal deutlich überboten wurde, kann man guten Gewissens sagen, dass beide Piloten die Tür geöffnet haben in eine neue Dimension des Gleitschirm-Streckenfliegens vom Merkur aus. Dabei war Simon noch nicht einmal mit seinem Hochleistungsschirm am Start, sondern mit einem Ersatzgleitschirm der B-Klasse. Gleitschirme werden in Leistungs- beziehungsweise Sicherheitsklassen eingeteilt A, B, C und D. A bedeutet weniger Leistung, dafür mehr Stabilität, D mehr Leistung, aber weniger passive Sicherheit. Seinen 146-Kilometer-Flug hatte Simon noch mit seinem D-Schirm absolviert. Am 30. Mai war dieser nach dem ersten Rekordflug beim turnusmäßigen Check – wie sich die regelmäßige Sicherheitsprüfung der Gleitschirme nennt.

Der Gleitschirmverein Baden gehört mit seinen mehr als 300 Mitgliedern zu den größten Gleitschirmvereinen in Deutschland. Am Merkur erfolgen bis zu 3.000 Gleitschirmstarts im Jahr. Mittlerweile sind die Gleitschirmflieger hoch über Baden-Baden zu einem echten Touristenmagneten avanciert. Piloten aus ganz Deutschland besuchen den Hausberg der weltberühmten Kurstadt. Für eine optimale Infrastruktur mit gepflegten Start- und Landeplätzen sorgt der Gleitschirmverein Baden e.V. in Zusammenarbeit mit den Städten Baden-Baden und Gernsbach, den Stadtwerken Baden-Baden und den Forstämtern. In Deutschland fliegen rund 35.000 Gleitschirm- und Drachenpiloten von zugelassenen Hangstartplätzen in den Alpen und den Hängen der Mittelgebirge. Eine gründliche Ausbildung zur staatlichen Pilotenlizenz in einer der rund 100 zugelassenen Flugschulen und strenge Zulassungstests für die Flugausrüstung garantieren einen anerkannt hohen Sicherheitsstandard. Der Schutz von Natur und Landschaft sowie die Rücksicht auf die Umwelt ist den Gleitschirm- und Drachenfliegern ein besonderes Anliegen.

Weitere Informationen unter www.schwarzwaldgeier.de und www.dhv.de


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