SCL Heel

Baden-Badener Carl Dohmann bei WM in den USA – Start 24. Juli 15.15 Uhr deutscher Zeit

Baden-Baden, 14.06.2022, Bericht: Che «Vielleicht taucht ja plötzlich Homer Simpson auf und versucht sich an mir vorbei zu quälen oder Bart Simpson rollt locker mit dem Skateboard neben mir her», scherzt SCL Heel Race-Walker Carl Dohmann beim Abschlusstraining für die Leichtathletik Weltmeisterschaft in Freiburg.

Die erste Leichtathletik WM in den USA findet im Juli in Eugene statt. Die 35 Kilometer Race-Walker tragen ihren Wettbewerb aber im Nachbarort Springfield, der fiktiven Heimat der Comic-Familie Simpsons, aus.

Für Race-Walker Carl Dohmann hat der Countdown begonnen. Der deutsche Vizemeister steht mit seiner 35-Kilometer Bestzeit von 2:30,59 Stunden aktuell an 20. Stelle der Weltrangliste. Deshalb hat er sein Ziel für die WM klar formuliert. Carl will unter die ersten 20 kommen und möglichst eine neue Bestzeit gehen. Für das deutsche Publikum ist das Rennen ideal terminiert: Sonntag, 24. Juli, Start 6:15 Uhr Ortszeit, heißt 15:15 deutscher Zeit.

Bevor Dohmann an diesem Donnerstag zunächst ins Trainingslager nach Flagstaff (Arizona) fliegt, hat er noch einige Trainingseinheiten in Freiburg abzuarbeiten. Sonntagmorgen Punkt neun Uhr kam er locker zum Bahnhof in Freiburg Littenweiler gejoggt. Ab dort hatte Trainer Robert Ihly einen anspruchsvolle Trainingsstrecke vermessen: 3,5 Kilometer leicht bergauf, dann 3,5 Kilometer leicht bergab. Die Sonne brannte schon ziemlich erbarmungslos, als Carl seine Stoppuhr drückte und sich zügig auf Touren brachte. 30 Kilometer standen auf dem Plan, Trainer Robert Ihly begleitete Carl auf dem Fahrrad und versorgte ihn mit Getränken. Nach 2:34 Stunden war es dann zunächst geschafft. Nachmittags standen aber nochmals 10 Kilometer auslaufen auf dem Programm. «Carl ist derzeit mental sehr gut drauf und ist stark unterwegs», so Trainer Robert Ihly, der bis zur WM jeden Kilometer seines Schützlings verfolgen wird.

Vier Wochen lang trainiert Carl Dohmann in Flagstaff auf 2100 Meter Höhe. Der Ort ist ihm bestens bekannt, schon dreimal hat er sich hier auf große internationale Wettbewerbe vorbereitet. «Höhe und Klima sind ideal für uns Ausdauerathleten», so Dohmann. «Die ersten Tage wird das Training locker verlaufen, um sich an Höhe, Klima und Zeitumstellung anzupassen. Dann folgen zehn bis zwölf harte Trainingseinheiten, die sich zwischen Tempo und Ausdauer bewegen», so Ihly. Erst kurz vor dem Wettkampf fliegt Carl Dohmann dann von Flagstaff nach Eugene. Beide Orte liegen in der gleichen Zeitzone, also wird es für ihn keine weitere Zeitumstellung mehr vor dem großen Gehen geben.

 

Die Weltspitze in der neuen Geher-Disziplin von 35 Kilometern bewegt sich in einem engen Zeithorizont. Zwischen dem Weltranglistenersten, dem Japaner Kawano, und Carl Dohmann liegen gerade einmal vier Minuten Zeitdifferenz und zwischen Platz neun und zwanzig sind es gerade mal eine Minute.

Für Carl Dohmann sind es nach Peking (2015), London (2017) und Doha (2019) die vierte Leichtathletik-Weltmeisterschaft. In Peking musste er aufgeben, in London holte er über 50 Kilometer Platz neun, in Doha, bei der Hitzeschlacht mit Eishut, Platz sieben. Unmittelbar nach der WM fliegt Carl Dohmann nach Freiburg zurück. Dann bleiben nur drei Wochen zur Erholung und Zeitumstellung, denn am 16. August startet SCL Heel Race-Walker erneut über 35 Kilometer bei der Europameisterschaft in München. Auch bei der EM will er sich stark präsentieren. Nach EM-Platz 15 in Zürich (2014) und EM-Platz 5 in Berlin (2018) träumt er natürlich in München von einer internationalen Medaille.

Für die WM gibt Trainer Ihly einen konkreten taktischen Hinweis: «Carl muss auf Tuchfühlung zur Spitzengruppe bleiben und auf den letzten fünf Kilometern seine Schnelligkeit ausfahren.» Dass er als Geher auch sprinten kann bewies Carl Dohmann in Frankfurt. Den vorletzten Kilometer ging er in bärenstarken 4:04 Minuten.


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