OSG-Heimspiel im LA8

Keine erfreuliche Reise nach Baden-Baden – Dresdener Schachbundesligisten holten sich 2:6 Schlappe ab – Und das Team aus Berlin ging sogar 1:7 unter

Keine erfreuliche Reise nach Baden-Baden – Dresdener Schachbundesligisten holten sich 2:6 Schlappe ab – Und das Team aus Berlin ging sogar 1:7 unter
Foto: OSG

Baden-Baden, 27.11.2018, Bericht: OSG Sportlich gesehen war die OSG Baden-Baden am Wochenende kein besonders «höflicher» Gastgeber: Mit 2:6 kam im Kulturhaus LA8 die Mannschaft des USV TU Dresden unter die Räder, mit 1:7 die SF Berlin.

Dabei fiel allerdings ins Gewicht, dass die Gastmannschaften nicht durchweg mit ihren besten Kräften angereist waren. Baden-Baden verfügt jedoch über den Luxus einer derartig ausgeglichen Leistungsdichte im Personalkader, dass es in vielen Fällen kaum einen Unterschied macht, ob die Mannschaft nun in dieser oder jener Besetzung spielt. Der Fan kann sich in jedem Fall auf Spitzenschach freuen. Und so marschieren sie wieder, zumindest vorübergehend, gemeinsam punktgleich an der Spitze: Das Team von der Oos als amtierender, zwölffacher Deutscher Meister und der Stichkampfgegner der letzten Saison, Co-Rekordhalter SG Solingen. Aber Aufsteiger SC Viernheim und SV Hockenheim können zum Spitzenduo wieder aufschließen. Sie hatten beide bereits eine spielfreie Runde, die Baden-Baden noch fehlt.

Beim 6:2 gegen Dresden ragte der Sieg der Chinesin Yifan Hou heraus, der Nummer eins im Frauenschach: Nach einem brillanten, lehrbuchartigen Figurenopfer zwang sie ihren Gegner, Großmeister Maiwald, bereits im fünfundzwanzigsten Zug zur Aufgabe − ein «kurzer Prozess» im Schach. Volle Punkte verbuchten außerdem Neuzugang Richard Rapport, wie es bis jetzt aussieht eine echte Verstärkung für das Kurstadt-Team, Etienne Bacrot und Sergei Movsesian. Am Brett von Michael Adams, dessen Gegner krankheitsbedingt fernbleiben musste, profitierte die OSG gar von einem kampflosen Punkt. Der polnische Supergroßmeister Radoslaw Wojtaszek am ersten Brett sowie Arkadij Naiditsch an Brett Nummer drei erspielten sichere Unentschieden. Nur das letzte Brett ging verloren: Alexei Shirov unterlief in ausgeglichener Stellung ein Blackout − ein Missgeschick, das er am nächsten Tag gegen seinen Berliner Kontrahenten mit umso kraftvollerem Spiel und einem vollen Punkt wieder gut machte.

Weitere Siege steuerten erneut Rapport, außerdem Naiditsch, Bacrot und Movsesian bei und − «natürlich» ist man versucht zu sagen − auch wieder Yifan Hou. Sie stand eigentlich nicht auf Gewinn, aber in einem hektischen Zeitnotduell verwirrte sie ihren Gegner mit Springerzügen um das halbe Brett dermaßen, dass er schließlich, einen Zug vor dem Matt, aufgeben musste. Der «Ehrenpunkt» für Berlin entstand durch solide Remispartien von Wojtaszek und Adams.


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