Insolvenz
Amtsgericht Baden-Baden eröffnet Insolvenzverfahren – Medizintechnik-Hersteller SiSS in Steinbach sucht dingend Investor
Baden-Baden, 04.01.2025, Bericht: Redaktion Das Amtsgericht Baden-Baden hat wie geplant zum 1. Januar 2025 das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Metallverarbeiters SiSS GmbH eröffnet. Die teilte die Kanzlei Schultze & Braun aus Achern gestern mit.
Eine Sanierung des Unternehmens mit Sitz in Steinbach aus eigener Kraft war offenbar nicht mehr möglich, nun sucht Insolvenzverwalter Dirk Pehl dringend einen Investor für das Unternehmen, das im Jahr 2023 aus dem ebenfalls insolventen Medizintechnik-Hersteller medifa hervorgegangen war. Dirk Pehl hatte während des vorläufigen Verfahrens verschiedene Sanierungsoptionen, geprüft: «Dabei hat sich herausgestellt, dass eine Sanierung des Unternehmens aus eigener Kraft über einen Insolvenzplan nicht möglich ist und SiSS zwingend auf die Übernahme durch einen Investor angewiesen sind.» Entsprechende Gespräche habe der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht in den vergangenen Wochen geführt. Aufgrund der ungünstigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien potentielle Investoren allerdings sehr zurückhaltend geblieben. «Bisher hat lediglich ein Interessent ein ernsthaftes Angebot abgegeben. Dieses ist zudem an verschiedene Bedingungen geknüpft, bei denen wir aktuell prüfen, inwieweit sie zu erfüllen sind. Klar ist: Ohne einen Investor wird es nicht gehen», warnt Dirk Pehl.
Nach dem Auslaufen des Insolvenzgeldzeitraumes zum Ende des Jahres 2024 müsse die SiSS GmbH die Löhne und Gehälter der aktuell 64 Mitarbeitenden wieder selbst tragen. Unter diesen Vollkostenbedingungen könne das Unternehmen in seiner aktuellen Lage keine Gewinne erwirtschaften. Gleichzeitig gebiete das Insolvenzrecht, dass den Gläubigern keine weiteren Verluste zugemutet werden dürfen. «Daher ist ein schneller Abschluss der Investorengespräche unabdingbar, um für die SiSS GmbH zu einer Lösung zu kommen. Andernfalls bleibt als Alternative nur das geordnete Herunterfahren des Geschäftsbetriebes und die Abwicklung der Gesellschaft», warnt Dirk Pehl.
Die SiSS GmbH hatte im Oktober Insolvenzantrag gestellt, nachdem ein wesentlicher Hauptkunde seinerseits Insolvenz angemeldet hatte. Den mit der Insolvenz dieses Kunden einhergehende Auftrags- und Umsatzverlust im Bereich E-Ladesäulen konnte das junge Unternehmen in der Kürze der Zeit nicht ausgleichen.
Die SiSS GmbH bietet verschiedene Konstruktions- und Fertigungsdienstleistungen in der Metallverarbeitung. Es beliefert mit ihren Produkten verschiedene Branchen, von der Medizin- und Kältetechnik über den Maschinenbau bis hin zu Kunden im Bereich der erneuerbaren Energien, für die SiSS Bauteile und Baugruppen für Ladesäulen produziert. «Mit spezialisierten Mitarbeitern und einem Maschinenpark auf dem Stand der Technik bietet SiSS individuelle Lösungen aus einer Hand, von der Planung bis zur Umsetzung» erklärt Schultze & Braun zu dem Unternehmen im Baden-Badener Rebland.
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