Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt erholt sich – Aber Falle Langzeitarbeitslosigkeit – Wie kommt man wieder heraus?

Arbeitsmarkt erholt sich – Aber Falle Langzeitarbeitslosigkeit – Wie kommt man wieder heraus?
Für Langzeitarbeitslose hat sich die Situation in der Corona-Krise verschärft. Foto: Archiv

Baden-Baden, 09.10.2021, Bericht: Redaktion Der Arbeitsmarkt zeigte sich in den letzten Monaten sehr volatil. Insgesamt verzeichnen die Jobcenter inzwischen eine Normalisierung. Die Unternehmen suchen händeringend nach neuen Mitarbeitern, obwohl noch längst nicht alle Probleme gelöst sind.

Die Unterbrechung von Lieferketten macht vielen Firmen zu schaffen. Verbraucher spüren dies an der Kasse durch höhere Preise.

Eine Gruppe droht den Anschluss zu verlieren

Besonders bitter ist die Inflation für die Menschen, die Verlierer der Wirtschaftskrise sind. Während sich die Situation am Arbeitsmarkt insgesamt aufhellt, gilt dies leider nicht für die Langzeitarbeitslosen. Hier droht, sich ein höherer Sockel zu verfestigen. Als besonders betroffen gelten Menschen, die über keinen oder einen schlechten Berufsabschluss verfügen.

Eine sich verfestigende Arbeitslosigkeit sorgt für vielfältige Benachteiligungen, etwa durch weniger soziale Kontakte und Verschuldung. Die landläufige Meinung, dass Langzeitarbeitslose sich zu wenig um neue Jobs kümmern, ist meist falsch.

Langzeitarbeitslose sind häufig aktiver als andere

Studien haben ergeben, dass Menschen, die längere Zeit ohne Job sind, nicht resignieren. Sie sind häufig aktiver als andere Arbeitslose. Trotzdem haben sie bei gleicher Qualifikation weniger Chancen als gerade entlassene oder noch im Job befindliche Bewerber. Untersuchungen belegen, dass Arbeitgeber bei Langzeitarbeitslosen neben weniger Motivation im Job einen veralteten Kenntnisstand erwarten.

Hier lässt sich durch Qualifizierungsmaßnahmen des Jobcenters Abhilfe schaffen. Dabei ist entscheidend, dass die Weiterbildung wirklich einen Mehrwert für die Betroffenen hat. Die dritte Schulung über die Erstellung einer Bewerbungsmappe bringt niemanden weiter. Kritiker der Umschulungsmaßnahmen merken immer wieder an, dass es wenig Sinn ergibt, wenn Produktionsarbeiter zum Altenpfleger umgeschult werden. Eine Ausnahme besteht natürlich, wenn der Betreffende eine soziale Ader hat und diesen Berufswechsel eine Art Berufung ansieht. Ansonsten sind auf die vorhandenen Fertigkeiten aufbauende Kurse sinnvoller, aber nicht immer verfügbar.

Ein Ortswechsel könnte neue Chancen eröffnen

Manchmal kommt es in Regionen zu einem Strukturwandel der Wirtschaft, der auch den Arbeitsmarkt komplett durcheinanderwirbelt. Hier kann es sich lohnen, einen Umzug in Erwägung zu ziehen. Überregionale Stellenanzeigen im Internet sorgen für die Möglichkeit, sich deutschlandweit oder sogar im Ausland zu bewerben. Grundlage dafür ist die Bereitschaft umzuziehen.

Eine solche Entscheidung ist nicht einfach, obwohl das Jobcenter die Arbeitsaufnahme in einer anderen Stadt durch Beihilfen zum Umzug schmackhaft macht. Die Trennung vom gewohnten sozialen Umfeld fällt vielen Menschen schwer. Manchmal ist überdies ein Ortswechsel aus familiären Verpflichtungen nicht möglich. Ein Beispiel ist die Pflegebedürftigkeit eines nahen Angehörigen.

Gute Beziehungen als Trittbrett für den nächsten Karriereschritt

Arbeitslosigkeit kann jeden betreffen. Umso wichtiger ist, es einen Plan B zu haben, der die Gefahr von Langzeitarbeitslosigkeit mindert. Ohne Frage gelingt dies in einer Wirtschaftskrise weniger gut als in einer Hochkonjunktur. Wer sich im Beruf Netzwerke schafft, findet über sie häufig schneller einen neuen Job. Oft bietet dies sogar die Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg.

Zur Erweiterung der persönlichen Beziehungen sind außerdem Überregionale Stellenanzeigen im Internet Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn von Vorteil. Hier können Kontakte entstehen, die in der analogen Welt nie entstanden wären. Ein bisschen Zeit und Arbeit sollten regelmäßig in den eigenen Profilauftritt gesteckt werden. Dann können sich auf den Plattformen neue Karrierechancen ergeben.

Fazit

Langzeitarbeitslosigkeit verringert die Zukunftschancen. Wichtig ist es deshalb, möglichst alle Chancen zu nutzen, um diesem Risiko zu entgehen.


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