Fachkräftemangel, steigende Kosten und Inflation

Auch Klinikum Mittelbaden fordert „staatliche Soforthilfen“ – Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht medizinische Grundversorgung in Gefahr

Auch Klinikum Mittelbaden fordert „staatliche Soforthilfen“ – Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht medizinische Grundversorgung in Gefahr
Foto: Archiv

Baden-Baden, 22.09.2022, Bericht: Redaktion Besonders betroffen von Fachkräftemangel, steigenden Kosten und Inflation seien die Krankenhäuser, heißt es in einer Mitteilung des Klinikum Mittelbaden.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, DKG sehe die medizinische Grundversorgung in Gefahr und fordere deshalb staatliche Soforthilfen. «Das Klinikum Mittelbaden schließt sich dieser Forderung an», heißt es aus dem Klinikum.

Die Erklärung des Klinikum Mittelbaden im Wortlaut:

Der Fachkräftemangel beschäftigt das Klinikum Mittelbaden schon länger. Die Corona-Pandemie verstärkte die Situation. Noch immer leisten Pflegekräfte und Mediziner Überstunden, weil es immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle gibt oder Stellen mangels Bewerber unbesetzt bleiben. Zwischenzeitlich mussten nicht termingebundene Eingriffe verschoben werden; zeitweise blieben Betten frei. Es bedarf einer engen Abstimmung der drei Akutkliniken in Balg, Rastatt und Bühl, um Engpässe aufzufangen, die Kräfte zu bündeln und damit die medizinische Versorgung in Mittelbaden sicherzustellen.

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Einen Einschnitt wird es dennoch geben: Die Notaufnahme des Standorts Bühl ist ab dem 1. Oktober nicht mehr rund um die Uhr, sondern nur noch von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Patienten müssen in Notfällen nachts die Krankenhäuser in Balg oder Rastatt aufsuchen.

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Das KMB steht hinter der bundesweiten Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die auf die massiven wirtschaftlichen Bedrohungen für die Krankenhauslandschaft aufmerksam macht und davor warnt, «dass sich die Lage weiter zuspitzen wird». Auch das KMB erwartet erhebliche Mehrkosten durch rasant steigende Energiepreise. Nach Einschätzung des KMB werden diese besonders ab 2023 ff., wenn neue Verträge mit den Energieversorgern abgeschlossen werden müssen, das KMB hart treffen.

 

«Es zeigt sich in dieser Situation, wie richtig und wichtig der Beschluss unserer Träger im Februar 2021 hin zu einem Zentralklinikum ist. Die Mitarbeiter des KMB hoffen sehr, dass der bisher sehr vorbildliche Prozess nicht ins Stocken gerät und konsequent weiterverfolgt wird. Jeder Tag Verzögerung stellt eine zusätzliche Gefährdung der medizinischen Versorgung in Mittelbaden dar», warnen die beiden Geschäftsführer des KMB, PD Dr. Thomas Iber und Daniel Herke.


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