Zukunft des Kinos

Baden-Baden leidet mit der Kino-Branche – Fachkongress „KINO 2023“ im Kongresshaus mit Fragen an die Zukunft

Baden-Baden leidet mit der Kino-Branche – Fachkongress „KINO 2023“ im Kongresshaus mit Fragen an die Zukunft

Baden-Baden, 12.05.2023, Bericht: Redaktion Die Stadt Baden-Baden leidet mit den Kinobesitzern, die nach Corona und im Umfeld von Netflix und anderen Streamingdiensten eine neue Ausrichtung finden müssen, denn noch scheint nicht sicher, ob der Kongress der Kinobranche auch in Zukunft in Baden-Baden stattfinden wird.

«Bleibt alles anders oder gibt es eine Rückkehr zu vorpandemischen Kinozeiten?», fragte die Filmförderungsanstalt, FFA, aus Berlin, die anlässlich des Fachkongresses «KINO 2023» in Baden-Baden ihre Studie «Kinobesucher*innen 2022» veröffentlicht. Die Ergebnisse der Studie und das erste Quartal des Kinojahres 2023 analysierten im Baden-Badener Kongresshaus der stellvertretende FFA-Vorstand Martin Michaelis und Norina Lin-Hi, Leiterin der FFA-Abteilung Marktforschung und Statistik.

Wie wieder mehr Menschen für das Kino begeistert werden können, untersucht die Studie «All Eyes on Audiences», mit der die FFA gemeinsam mit den Kinoverbänden das Marktforschungsinstitut GfK beauftragt hat. «Nach zwei massiv von der Pandemie gezeichneten Jahren sehen wir 2022 zwar noch keine Rückkehr zu vorpandemischen Kinozeiten, aber einen deutlichen Anstieg der Kinobesuche», fassten Martin Michaelis und Norina Lin-Hi ihre Präsentation zusammen. Die Studie analysiere das Besuchsverhalten vor und nach der Pandemie und identifiziere Maßnahmen zur Steigerung der Kinobesuche. Laut der Studie haben die deutschen Kinos ein Potenzial von zusätzlichen 24,1 Millionen Tickets, die mittelfristig pro Jahr verkauft werden könnten. «Die Tendenz, die sich zum Glück im 1. Quartal 2023 fortgesetzt hat, ist sehr erfreulich. Die Studie ‚All Eyes on Audiences‘ zeigt, dass ein weiteres Potenzial existiert und wie es erschlossen werden könnte.»

 

Über die Quartale des Jahres 2022 seien die Zahl der verkauften Tickets und die Umsätze demnach kontinuierlich gestiegen, im 1. Quartal 2023 näherten sie sich weiter dem Vergleichszeitraum des letzten vorpandemischen Jahres 2019 an. Mit 24,4 Millionen Tickets seien 80 Prozent des Wertes von 2019 erreicht worden, mit dem Umsatz von 245,7 Millionen Euro sogar 97 Prozent. Der Marktanteil deutscher Filme und Koproduktionen sei seit 1991, als er bei elf Prozent lag, gestiegen und habe im vergangenen Jahr 27 Prozent, im 1. Quartal 2023 sogar 29 Prozent betragen.

Deutlich gesunken sei allerdings die Zahl der Personen, die mindestens einmal im Jahr ins Kino gegangen ist. Hatte das Kino 2019 mit 25,7 Millionen Besuchern noch eine Reichweite von 38 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren, habe sie 2022 mit 19,3 Millionen Personen nur noch bei 29 Prozent gelegen. Im Vergleich der ersten Quartale gebe es jedoch eine positive Tendenz zu 2022: Von Januar bis März 2023 habe die Kinoreichweite mit 13,1 Millionen Besuchern 20 Prozent betragen, vier Prozentpunkte weniger als 2019, aber immerhin acht Prozentpunkte mehr als 2022.




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