Energiekrise

BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke ist besorgt – „Es drohen Wohlstandsverluste unbekannten Ausmaßes, wenn die Politik jetzt nicht entschlossen handelt“

BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke ist besorgt – „Es drohen Wohlstandsverluste unbekannten Ausmaßes, wenn die Politik jetzt nicht entschlossen handelt“
Wolfgang Grenke, Baden-Badener Unternehmer und Präsident BWIHK und IHK Karlsruhe. Foto: Archiv

Stuttgart, 23.09.2022, Bericht: Redaktion Die IHK-Organisation hat im Rahmen der Vollversammlung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, DIHK, in Berlin eine Resolution zur Energiekrise verabschiedet.

«Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Südwestwirtschaft steht in der ganzen Breite auf dem Prüfstand. Dank staatlicher Unterstützung zahlen Unternehmen im benachbarten Ausland wie Frankreich Strompreise, die um ein Vielfaches unter den unseren liegen. Wenn die Politik nicht entschlossen handelt, droht unserer Volkswirtschaft ein Wohlstandsverlust unbekannten Ausmaßes. Es ist keine Zeit für ideologische Diskussionen, das muss jedem politischen Akteur klar sein», wird der Baden-Badener Unternehmer Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages, in einer Erklärung der BWIHK zitiert.

Mit zehn Punkten fordere die Wirtschaft die Politik zum Handeln auf, damit Unternehmen, welche von den extremen Energie-Preissteigerungen schwer getroffen sind, eine existenzerhaltende Perspektive bekommen:

1. Alle verfügbaren Kohle- und Ölkraftwerke in den Markt zurückholen
2. Verfügbare Kraftwerke bis zum Ende der Krise weiterbetreiben
3. Preisbremse für die Wirtschaft einführen
4. Strom- und Gasumlagen in den Bundeshaushalt überführen und Zuschuss zu Netzentgelten einführen
5. Stromsteuer und Energiesteuer auf Gas auf europäische Mindestsätze senken
6. Entlastungen bei den CO2-Handelssystemen schaffen
7. Dauerhafte Ersatzversorgung Strom und Gas einführen sowie Liquidität der Energieversorger sichern
8. Absicherungsinstrument im Stromsektor einführen
9. Zusätzliches Gasauktionsmodell einführen
10. Heimische Ressourcen stärker nutzen

 

«Täglich steigt die Zahl der Firmen, welche keine oder nur noch Lieferverträge zu Extrempreisen angeboten bekommen – damit sind sie akut existenzbedroht. Selbst wenn Unternehmen noch in einer besseren Position sind, erfahren sie nicht zuletzt über die Lieferketten bisher nicht gekannte Preissteigerungen. Diese können so nicht direkt an Businesskunden oder Verbraucher weitergegeben werden, wie es eigentlich nötig wäre, um die eigene Wirtschaftlichkeit zu sichern. Deshalb sind die schnelle Ausweitung des Energieangebots und echte Entlastungen für Betriebe alternativlos. Wir brauchen eine Preisbremse für unsere Wirtschaft, die Stromsteuer und Energiesteuer auf Gas müssen auf die europäischen Mindestsätze gesenkt werden», so Wolfgang Grenke.


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