Statistik

Gehälter in 2022 um 3,3 Prozent gestiegen – Manche Branchen aber auch schon im letzten Jahr bei 7,0 Prozent

Stuttgart, 31.03.2023, Bericht: Redaktion Gerade während des aktuellen Tarifstreits von ver.di mit den öffentlichen Arbeitgebern legt das Statistische Landesamt die Pro-Kopf-Verdienste für 2022 vor.

Die Bruttogehälter stiegen um 3,3 Prozent auf 42.110 Euro. Gerne würden sich die Arbeitgeber wohl auf eine solche Steigerung einigen. Die Forderungen der Gewerkschaften liegen aber bei zweistelligen Quoten. So werden die Arbeitgeber für 2023 eher mit einer Verdoppelung der Lohn- und Gehälterzuwächse rechnen müssen.

Die Mitteilung des Statistischen Landesamtes im Wortlaut:

Die durchschnittlichen Verdienste, das heißt die von den hiesigen Betrieben und Unternehmen insgesamt geleisteten Bruttolöhne und Gehälter im Verhältnis zu den beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, beliefen sich im Südwesten im Jahr 2022 auf gut 42.110 Euro. Das waren 3,3 Prozent beziehungsweise rund 1.340 Euro mehr als 2021. Bundesweit lagen die Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter mit 39 985 Euro um 4,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Bruttolöhne und -gehälter insgesamt der in Baden-Württemberg beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nahmen im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 4,8 Prozent auf 246,9 Milliarden Euro zu. Dies zeigen erste, vorläufige Ergebnisse des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«. Die Bruttolohn- und –gehaltssumme ist damit nochmals deutlich stärker angestiegen als bereits 2021. Ausschlaggebend hierfür sind die erneut erhöhten Durchschnittsverdienste, nachdem diese 2020 bedingt durch die Ausweitung der Kurzarbeit im Zuge der Pandemie einen starken Rückgang verzeichneten. Deutschlandweit beliefen sich die 2022 insgesamt geleisteten Bruttolöhne und -gehälter auf 1.665,9 Milliarden Euro, ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

Vor allem die im Bereich Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation im Durchschnitt je Arbeitnehmerin bzw. je Arbeitnehmer gezahlten Bruttolöhne und -gehälter erzielten in Baden-Württemberg 2022 mit plus 7,0 Prozent einen kräftigen Zuwachs auf knapp 38.840 Euro. Aber auch im Baugewerbe gab es mit rund 6,0 Prozent ein deutliches Plus auf fast 43.080 Euro pro Kopf. Demgegenüber lagen die Durchschnittslöhne im Verarbeitenden Gewerbe 2022 mit rund 53.250 Euro nur rund 0,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Sie waren allerdings bereits 2021 nach ihrem Einbruch im Corona-Jahr 2020 um gut 5,1 Prozent angestiegen.




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