Unterstützung für grenzüberschreitenden Hochschulverbund Eucor

Grand Région das unbekannte Wesen, das das Elsas schluckte – Wissenschaftsministerin Bauer: Einzigartiges Projekt territorialer Zusammenarbeit in Europa

Grand Région das unbekannte Wesen, das das Elsas schluckte – Wissenschaftsministerin Bauer: Einzigartiges Projekt territorialer Zusammenarbeit in Europa
Das Strasbourger Münster. Foto: goodnews4-Archiv

Stuttgart/Strasbourg, 22.06.2019, Bericht: Redaktion Mit der Neuordnung der Regionen in Frankreich ist das Elsass dazu verurteilt, als Partner und Brücke zwischen Deutschland und Frankreich immer mehr zu verblassen. Die neue Konstruktion der Région Grand ist für viele Bürger nicht nur in Baden-Baden ein ziemlich unbekanntes Wesen.

Es fehlt ihr an Geschichte, Emotion und auch an einem notwendigen Bekanntheitsgrad auf deutscher Seite. Vornehmlich die offiziellen Organe befassen sich mit gemeinsamen Projekten. Die Région Grand Est ist als Zusammenschluss der ehemaligen Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne «ein zentraler Partner Baden-Württembergs in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschulentwicklung und Wissenschaftstransfer&rauo;, heißt es in einer Erklärung aus dem Wirtschaftsministerium in Stuttgart. Und dann wird es doch sehr technokratisch, was die Erläuterung dieser Zusammenarbeit anbelangt: «Im Rahmen der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) und dem INTERREG A-Programm Oberrhein nehmen die Wissenschaftskooperationen für die grenzüberschreitende Regionalentwicklung einen wichtigen Stellenwert ein.»

Die Erklärung aus dem Wissenschaftsministerin Baden-Württemberg im Wortlaut:

Theresia Bauer und der Vizepräsident der französischen Région Grand Est, François Werner, haben ihre Unterstützung für den grenzüberschreitenden Hochschulverbund Eucor – The European Campus bekräftigt. In den Bereichen Industrie 4.0, Bioökonomie und Technologietransfer wollen beide Regionen in Deutschland und Frankreich ihre jeweiligen Stärken weiter bündeln.

Ministerin Bauer sprach von einem einzigartigen Projekt territorialer Zusammenarbeit in Europa: «Eucor hat unsere volle Unterstützung.» Für Eucor – The European Campus haben sich die Universitäten Freiburg, Basel, Haute-Alsaceund Straßburg sowie das KIT Karlsruhe zusammengeschlossen. Entwickelt wird ein europäischer Campus mit bi- und trinationalen Studienabschlüssen, integriertem Studentenleben und Spitzenforschung.

Anknüpfend an die gemeinsame Erklärung zwischen der Landesregierung Baden-Württemberg, der Région Grand Est und der Académie de Strasbourg vom 12. April 2018 bekräftigten beide Seiten, dass sie Eucor weiterhin unterstützen werden, auch unabhängig von dem Ergebnis der EU-Ausschreibung «Europäische Hochschulnetzwerke». Für Anfang Juli 2019 werden die Ergebnisse der EU-Ausschreibung der Generaldirektion Bildung erwartet.

Die Landesregierung Baden-Württemberg wird den Verbund in drei wesentlichen Bereichen unterstützen:
• Mobilität von Studierenden und Lehrenden und Umsetzung von Projekten
• Ausgestaltung von grenzüberschreitenden Professuren
• Administrative Umsetzung der Eucor-Strategie 2023

Eucor – The European Campus
Der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Eucor – The European Campus ist vor dem Hintergrund einer langjährigen Kooperation der Universitäten am Oberrhein entstanden. Die Abkürzung Eucor steht für «Europäische Konföderation der oberrheinischen Universitäten», gegründet 1989 von sieben deutschen, französischen und schweizerischen Universitäten. Mitglieder des Verbunds sind heute die Universität Basel, die Universität Freiburg, die Université de Haute-Alsace, das Karlsruher Institut für Technologie und die aus drei Hochschulen hervorgegangene Université de Strasbourg.

Im Dezember 2015 unterzeichneten die fünf Mitgliedsuniversitäten die Gründungsdokumente, um der grenzüberschreitenden Forschung und Lehre eine eigene Rechtspersönlichkeit zu geben. Schwerpunkte in der Forschung setzt der European Campus auf den Gebieten der Quantenphysik und der Quantentechnologien, in der Präzisionsmedizin sowie den Nachhaltigkeitswissenschaften und den Kulturwissenschaften.Grundsätzlich können Studierende der Eucor-Universitäten Lehrveranstaltungen an allen anderen Universitäten besuchen. Es gibt aber auch gemeinsame BA- und MA-Studiengänge, bei denen Studierende an verschiedenen Standorten studieren und Abschlüsse aus den unterschiedlichen Ländern erwerben.Eucor führt die Kompetenzen von 15.000 Forschenden und 11.000 Doktorandinnen und Doktoranden sowie mehr als 115.000 Studierenden zusammen.

Die Région Grand Est ist als Zusammenschluss der ehemaligen Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne ein zentraler Partner Baden-Württembergs in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschulentwicklung und Wissenschaftstransfer. Im Rahmen der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) und dem INTERREG A-Programm Oberrhein nehmen die Wissenschaftskooperationen für die grenzüberschreitende Regionalentwicklung einen wichtigen Stellenwert ein.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.