Quartalsbericht

Grenke AG übersteht Corona-Jahr mit blauem Auge – Leasing Neugeschäft 71,2 Prozent des Geschäftsjahres 2019

Grenke AG übersteht Corona-Jahr mit blauem Auge – Leasing Neugeschäft 71,2 Prozent des Geschäftsjahres 2019
Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 07.01.2021, Bericht: Redaktion Die Grenke AG erzielte im Geschäftsjahr 2020 ein Leasing Neugeschäft in Höhe von 2,0279 Milliarden Euro und damit 71,2 Prozent des Vorjahres, berichtete das einzige börsennotierte Unternehmen Baden-Badens gestern und überstand die Krise bis Ende des letzten Jahres besser als vielleicht erwartet.

Im 4. Quartal 2020 erzielte die Grenke Gruppe ein Leasing Neugeschäft in Höhe von 426,7 Millionen Euro. Das Leasing Neugeschäft, das der Summe der Anschaffungskosten aller neu erworbenen Leasinggegenstände entspricht, beträgt im 4. Quartal 56,3 Prozent des Vorjahresquartals 2019 und liege damit auf Höhe des Zielvolumens von ungefähr 60 Prozent des Vorjahresquartals.

«Trotz eines zweiten harten Lockdowns haben wir unsere Prognose für das 4. Quartal getroffen. Die beginnenden COVID-19-Impfungen geben uns die Zuversicht auf ein baldiges Ende der Restriktionen», wird Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky in der Mitteilung des Unternehmens zitiert. «Dieses außergewöhnliche Jahr 2020 forderte von uns mehr denn je Geduld und Beharrlichkeit. Wir meistern die Herausforderung durch COVID-19 gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GRENKE AG. Denn der Mittelstand braucht uns als starken Small-Ticket-Finanzierungspartner – gerade jetzt, denn die nächsten Monate bleiben für viele Unternehmen eine große Herausforderung.»

Die weitere Mitteilung der Grenke AG im Wortlaut:

Regionale Entwicklung des Leasing Neugeschäfts

In der regionalen Betrachtung der Leasingmärkte fällt erneut die DACH-Region im 4. Quartal 2020 mit einem Rückgang des Leasing Neugeschäfts um 25,2 Prozent positiv auf und ist damit die für GRENKE stärkste Region. Westeuropa ohne DACH verzeichnete in der aktuellen Berichtsperiode im Leasing Neugeschäft einen Rückgang um 46,5 Prozent. Südeuropa lag mit -52,6% auf einem ähnlichen Niveau wie Nord-/Osteuropa mit -51,1 Prozent. Die übrigen Regionen aus dem Leasingbereich registrierten eine Abnahme des Neugeschäfts um 27,5 Prozent. Insgesamt war die Entwicklung des Neugeschäftsvolumens in Q4 2020 gegenüber dem Vorjahr geprägt durch Vertriebsaktivitäten mit Fokus auf Deckungsbeitragsmargen, Risikolimitierung und -diversifizierung sowie Small-Ticket-Verträge.

Entwicklung der Deckungsbeitragsmarge

Aufgrund weiterer harter Lockdowns im Rahmen der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität und des öffentlichen Lebens verminderten sich auch die Deckungsbeiträge nominal analog zum Neugeschäftsvolumen der GRENKE Gruppe Leasing im 4. Quartal 2020. Der Deckungsbeitrag 2 (DB2) des Leasinggeschäfts betrug im 4. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 83,3 Mio. Euro (Q4 2019: 134,9 Mio. Euro). Die DB2-Marge stieg auf 19,5 Prozent (Q4 2019: 17,8 Prozent). Ermöglicht wird die starke DB2-Marge insbesondere durch den konsequenten Fokus auf das profitable Small Ticket-Geschäft. Der durchschnittliche Wert pro Leasingvertragsabschluss verminderte sich im 4. Quartal 2020 weiter auf 7.595 Euro (Q4 2019: 9.240 Euro). Der geringere Durchschnittswert spiegelt die stärkere Nachfrage nach Small-Ticket-Finanzierungslösungen kleiner und mittlerer Unternehmen wider. Als «Small-Tickets» werden Leasing-Verträge im Volumen zwischen 500 und 25.000 Euro bezeichnet.

Der Deckungsbeitrag 1 (DB1) im 4. Quartal 2020 erreichte 56,0 Mio. Euro (Q4 2019: 96,1 Mio. Euro) und verzeichnete damit einen Rückgang von 41,7 Prozent. Allerdings verbesserte sich die DB1-Marge auf 13,1 Prozent (Q4 2019: 12,7 Prozent). Durch den Anstieg der Marge konnten die erhöhten Refinanzierungskosten in den Leasingkonditionen erfolgreich abgefedert werden.

 

Regionale Entwicklung der Deckungsbeiträge

Weniger betroffen war auch im 4. Quartal 2020 die DACH-Region mit einem Rückgang des Deckungsbeitrags 2 um 24,6 Prozent. Analog der Neugeschäftsentwicklung waren die Regionen Westeuropa ohne DACH (-38,8 Prozent), Südeuropa (-45,2 Prozent) und Nord-/Osteuropa (-44,8 Prozent) am stärksten von den aktuellen länderübergreifenden Restriktionen betroffen.

Die GRENKE Gruppe nahm im 4. Quartal 2020 insgesamt 115.260 Leasinganfragen entgegen. Davon wurden 21.351 Anfragen in der DACH-Region und 93.909 Anfragen in internationalen Regionen gestellt. Auf Gruppenebene wurden aus diesen Anfragen 56.182 neue Leasingverträge geschlossen, was einer Umwandlungsrate von 49 Prozent entspricht.

Entwicklung des Factoring-Geschäfts

Das Neugeschäft der GRENKE Gruppe Factoring verzeichnete mit einem angekauften Forderungsvolumen von 180,0 Mio. Euro einen Rückgang um 4,1 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr (Q4 2019: 187,8 Mio. Euro). Die Neugeschäftsentwicklung in Deutschland konnte im 4. Quartal 2020 trotz der wiedereinsetzenden harten Beschränkungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität gesteigert werden. Zum Neugeschäft der GRENKE Gruppe Factoring trugen die 6 Franchisegesellschaften im Berichtsquartal 94,6 Mio. Euro bei.

Entwicklung GRENKE Bank

Das KMU-Kreditneugeschäft der GRENKE Bank erreichte im 4. Quartal 2020 mit 15,0 Mio. Euro ein vergleichbares Niveau wie im Vorjahresquartal (Q4 2019: 16,5 Mio. Euro). Das Einlagengeschäft der GRENKE Bank bildet unverändert eine wichtige Säule der Konzernrefinanzierung mit einem Bestandsvolumen von 1.537,3 Mio. EUR per 31.12.2020 (30.09.2020: 1.300,0 Mio. EUR). Gegenüber dem 31.12.2019 stieg das Einlagevolumen von 884,2 Mio. EUR um 73,9 Prozent.

Weiterführung der Hybridanleihe (ISIN XS1262884171) über 50 Mio. Euro

Zur Stärkung der Kapitalbasis und für weiteres Neugeschäft wird GRENKE die bestehende unbefristete Hybridanleihe (ISIN XS1262884171) nicht zum ersten möglichen Termin am 31. März 2021 kündigen. Dabei handelt es sich um die unbesicherte Additional Tier 1-Anleihe (AT1-Anleihe), die der Konzern am 22. Juli 2015 im Volumen von 30 Mio. Euro begeben hatte und am 20. Dezember 2016 um 20 Mio. Euro aufgestockt hatte.

«In der COVID-19-Krise haben wir unseren Fokus ganz klar auf profitables Neugeschäft gesetzt. Dass diese Strategie über Risikoselektion und Diversifizierung erfolgreich war, bestätigen uns die sehr guten DB2-Margen in sämtlichen unserer Märkte. Deshalb werden wir, solange die Corona-Krise weiter anhält, an dieser Ausrichtung unseres Geschäfts festhalten», kommentiert Sebastian Hirsch, Finanzvorstand der GRENKE AG, die Geschäftsentwicklung. «Gleichzeitig sind wir mit ausreichend Liquidität versorgt, um in das neue Jahr zu starten. Mit Verlängerung unserer ersten Hybridanleihe schonen wir Liquidität und schaffen ebenfalls die Basis für eine nachhaltig solide Kapitalausstattung.»


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