Quartalsbericht

Grenke erwartet Belebung im zweiten Halbjahr – 14 Millionen Euro Gewinn in den ersten drei Monaten

Grenke erwartet Belebung im zweiten Halbjahr – 14 Millionen Euro Gewinn in den ersten drei Monaten
Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 01.06.2021, Bericht: Redaktion Der Gewinn der Grenke AG, dem einzigen börsennotierten Unternehmen in Baden-Baden, beträgt 14,0 Millionen Euro im ersten Quartal 2021.

Im Vergleichszeitraum 2020 waren es 19,7 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr erwartet der Konzern eine Belebung der Märkte und damit ein stärkeres Neugeschäft. Die Geschäftsprognose für 2021 wird bestätigt und beträgt im Leasing-Neugeschäft 1,7 bis 2,0 Milliarden Euro. Der erwartete Gewinn soll 50 bis 70 Millionen Euro betragen.

Die Erklärung der Grenke AG im Wortlaut:

Die GRENKE AG, globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, hat im ersten Quartal 2021 trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie einen Gewinn von 14,0 Mio. Euro (Q1 20201: 19,7 Mio. Euro) erwirtschaftet.

«Das ist ein achtbares Ergebnis. Die Pandemie hat die globale Wirtschaft hart getroffen, GRENKE jedoch zeigt sich auch in dieser herausfordernden Zeit mehr als robust» kommentiert Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2021.

Finanzvorstand Sebastian Hirsch ergänzt: «Wir sind auf Kurs. Jetzt müssen wir in die Normalität, um unser Geschäft wieder auszubauen. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir, dass unser Neugeschäft anzieht.»

Das Verhältnis von Aufwendungen zu Erträgen (Cost-Income-Ratio (CIR)) betrug 51,2 Prozent (Q1 20201: 43,7 Prozent) und lag damit noch über dem für das Gesamtjahr angestrebten Wert von unter 50 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf die außergewöhnlichen Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von 6,7 Mio. Euro für das erste Quartal infolge der Sonderprüfungen zurückzuführen. Bereinigt um diese nicht wiederkehrenden Aufwendungen liegt die CIR bei 46,0 Prozent. Die Beratungs- und Prüfungskosten beliefen sich im ersten Quartal 2021 insgesamt auf 11,2 Mio. Euro (Q1 2020: 3,9 Mio. Euro). Infolgedessen erhöhte sich der Vertriebs- und Verwaltungsaufwand im Berichtszeitraum um 27,5 Prozent auf 25,2 Mio. Euro (Q1 20201: 19,8 Mio. Euro). Die Personalaufwendungen lagen stabil bei 31,7 Mio. Euro (Q1 20201: 31,7 Mio. Euro).

Positiv wirkte im ersten Quartal 2021 das stabile Zahlungsverhalten der Kunden. Dies führte zu einer Risikovorsorge von 44,6 Mio. Euro, die gegenüber dem Vorjahresquartal um 21,7 Prozent geringer ausfiel. Die resultierende Schadenquote lag im ersten Quartal 2021 bei 2,0 Prozent.

 

Die Bilanzsumme des GRENKE-Konzerns betrug zum Stichtag 31. März 2021 7,2 Mrd. Euro (31. Dezember 2020: 7,3 Mrd. Euro). Die größte Bilanzposition – die lang- und kurzfristigen Leasingforderungen – nahmen zum Stichtag um 3,1 Prozent ab und betrugen 5,5 Mrd. Euro (31. Dezember 2020: 5,6 Mrd. Euro). Diese Entwicklung reflektiert das niedrigere Neugeschäftsvolumen der letzten Quartale. Die Liquidität betrug zum 31. März 2021 1,1 Mrd. Euro (31. Dezember 2020: 0,9 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote betrug 16,5 Prozent und lag somit weiterhin über dem selbst gesteckten Ziel von mindestens 16 Prozent.

BaFin-Prüfungen in abschließender Phase

Sämtliche Prüfungshandlungen im Rahmen der Sonderprüfung nach § 44 Kreditwesengesetz (KWG) durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars sind abgeschlossen. Die entsprechenden Berichte hat GRENKE von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erwartungsgemäß erhalten. Das Unternehmen überprüft daraufhin seine bereits eingeleiteten und geplanten Maßnahmen und befindet sich in Abstimmung mit der BaFin. Zudem wird die BaFin ihrerseits über das weitere Vorgehen entscheiden. Die von der BaFin am 30. September 2020 von der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung übernommene sogenannte Enforcement-Prüfung des Konzernabschlusses der GRENKE AG zum 31. Dezember 2019 und des zusammengefassten Konzernlageberichts und Lageberichts für das Geschäftsjahr 2019 wird voraussichtlich ebenfalls zeitnah abgeschlossen. Die hieraus zu erwartenden Feststellungen hat die Gesellschaft bei der Aufstellung des Konzernabschlusses 2020 bereits berücksichtigt.

Ausblick

Das Jahr 2021 ist für GRENKE ein Übergangsjahr. Vor allem aufgrund der Pandemie erwartet der Vorstand derzeit ein Leasing-Neugeschäft zwischen 1,7 und 2,0 Mrd. Euro nach 2,0 Mrd. Euro im Vorjahr. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie hat das Geschäftsjahr 2021 verhalten begonnen, wobei das erste Quartal auf dem Niveau des vierten Quartals 2020 lag. Im weiteren Jahresverlauf erwartet der Vorstand eine Belebung der Märkte und damit ein stärkeres Neugeschäft als in der ersten Jahreshälfte 2021.

Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Maßnahmen aus den Sonderprüfungen weitgehend umgesetzt werden. GRENKE beabsichtigt, die ersten Franchisegesellschaften bis Jahresende 2021 zu übernehmen. Der gesamte Übernahmeprozess soll im Jahr 2022 abgeschlossen werden.

Das geringere Neugeschäft der vergangenen Quartale und der kommenden Monate wird sich auch in den operativen Erträgen des Gesamtjahres 2021 zeigen. Zudem geht der Vorstand derzeit trotz eines geringeren Geschäftsvolumens von leicht steigenden Kosten aufgrund der nachlaufenden Effekte durch die Prüfungen aus. Insgesamt erwartet der Vorstand aufgrund der hohen Profitabilität des bestehenden Vertragsportfolios und des Neugeschäfts einen Gewinn für 2021 zwischen 50 und 70 Mio. Euro.


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