Verbraucherpreise gestiegen

Inflation in Baden-Württemberg mit 7,1 Prozent nicht ganz so drastisch – Heizöl plus 80 Prozent – Erdgas plus 54 Prozent

Inflation in Baden-Württemberg mit 7,1 Prozent nicht ganz so drastisch – Heizöl plus 80 Prozent – Erdgas plus 54 Prozent
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Juni 2022 um 10,7 Prozent. Foto: Archiv

Stuttgart, 07.07.2022, Bericht: Redaktion Bis knapp unter acht Prozent waren in den letzten Wochen die Ansagen für die Inflationsrate. Die Statistik für Baden-Württemberg fällt nicht ganz so drastisch aus.

Die Verbraucherpreise in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Juni 2022 gegenüber den Vorjahresmonat um 7,1 Prozent gestiegen und erreichten damit zum vierten Mal in Folge eine Höhe, die seit der Ölkrise 1973 in Baden-Württemberg unbekannt war.

Die weitere Mitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg im Wortlaut:

Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel, betrug die Gesamtteuerungsrate 3,2 Prozent und war damit nur etwa halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate. Hier zeigt sich wie stark aktuell Energie- und Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerungsrate beeinflussen.

Die Preise für Energieprodukte lagen im Juni 2022 um 34,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach +34,9 Prozent im Mai 2022. Dabei haben sich die Preise für Heizöl (+80,4 Prozent) und Erdgas (+53,9 Prozent) massiv verteuert. Auch Kraftstoffe legten gegenüber dem Vorjahresmonat (+30,1 Prozent) deutlich zu. Die Preiserhöhungen für die anderen Energieprodukte lagen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung, zum Beispiel für feste Brennstoffe (+64,0 Prozent) und Strom (+21,8 Prozent). Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den kriegs- und krisenbedingten Effekten wirkte sich unter anderem die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus. Das von der Bundesregierung beschlossene Entlastungspaket zur Abfederung der hohen Energiepreise mildert die Teuerungsrate etwas ab. So zeigte der Bereich Verkehr gegenüber Mai 2022 ein Minus von 6,0 Prozent, während gegenüber Juni 2021 ein Plus von 7,1 Prozent zu verzeichnen war. Seit dem 1. Juni 2022 gibt es das 9 Euro-Ticket sowie den Tankrabatt, die hier ihre Wirkung zeigen.

 

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Juni 2022 für die privaten Haushalte spürbar um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb weiter verstärkt (Mai 2022: +9,3 Prozent). Preiserhöhungen wurden bei allen Nahrungsmittelgruppen ermittelt. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+42,3 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+16,8 Prozent), ebenso Molkereiprodukte und Eier (+13,3 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+11,0 Prozent). Gemüse verteuerte sich gegenüber Juni 2021 um 6,4 Prozent und Obst um 2,1 Prozent.


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