Größte Naturheilkunde-Veranstaltungen in Europa

„Naturheilkunde und biologische Medizin nicht ausreichend gewürdigt“ – Heilpraktiker-Kongress endete am letzten Wochenende in Baden-Baden

„Naturheilkunde und biologische Medizin nicht ausreichend gewürdigt“ – Heilpraktiker-Kongress endete am letzten Wochenende in Baden-Baden
Großer Andrang herrschte an den Ständen der mehr als 190 Aussteller beim 52. baden-württembergischen Heilpraktiker-Kongress. Foto: FDH

Baden-Baden, 02.05.2019, Bericht: FDH Bei einer der größten Naturheilkunde-Veranstaltungen in Europa trafen sich rund 1.400 Teilnehmer und über 190 Industrie-Aussteller am vergangenen Wochenende zum 52. baden-württembergischen Heilpraktiker-Kongress in Baden-Baden.

Die Ausbreitung ansteckender Krankheiten und die Resistenzentwicklung pathogener Keime bereiten den Verantwortlichen des Gesundheitswesens und den davon betroffenen Menschen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zunehmend Sorgen und Probleme. Unter diesem Aspekt stand der diesjährige Kongress unter dem Leitthema «Immunsystem – Basis der Gesundheit».

In seiner Begrüßungsrede machte Dietmar Falkenberg, 1. Vorsitzender des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker, Landesverband Baden-Württemberg e.V. deutlich, dass neben der Entwicklung moderner Impfstoffe und Antibiotika die Möglichkeiten der Naturheilkunde und biologischen Medizin nicht ausreichend gewürdigt und «oftmals schlicht vergessen wird, diese zu berücksichtigen». Er brachte zum Ausdruck, dass die Naturheilkunde und die biologische Medizin in der Prävention von Erkrankungen unverzichtbare Dienste leisteten. Sie trügen zur Stabilisierung der Abwehrkräfte bei und würden bei der Überwindung von Krankheits- und Schwächezuständen helfen. Dabei käme bei den Heilpraktikern seit über 80 Jahren besonders die Eigenbluttherapie zum Einsatz. Dass mit der nun geplanten Änderung des Arzneimittelgesetzes sowie des Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) den Heilpraktikern und deren Patienten damit eine äußerst wirksame und dabei extrem risikoarme Therapie verloren gehen würde, führte zu deutlicher Kritik Falkenbergs in seinen Einführungsworten. Dennoch plädierte er für eine vorurteilsfreie Prüfung, offene Diskussion und um gemeinsame Bemühungen zum Wohle der Patienten. Den Heilpraktikern eine derart wichtige, wirksame und nahezu risikofreie Therapiemethode aus der Hand zu nehmen, sei dafür aber der vollkommen falsche Ansatz.

Die Bedeutung der Naturheilkunde und insbesondere des Baden-Badener Heilpraktiker-Kongresses wurde nicht zuletzt auch durch prominente Gäste deutlich, unter ihnen die Staatssekretärin im baden-württembergischen Sozialministerium, Bärbl Mielich, Claudia Martin, CDU-Abgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Soziales und Integration, die Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen sowie die Vizepräsidenten des Bundesvorstands des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker (FDH) Arne Krüger und Franz Dieter Schmidt ebenso wie Vorsitzende mehrerer Heilpraktiker-Landesverbände.

Rund 50 Fachvorträge, Seminare und Workshops von über 40 Referentinnen und Referenten konnten die etwa 1.400 Teilnehmer des jährlich in Baden-Baden stattfindenden Kongresses besuchen. Die mit über 190 Ausstellern begleitende Industrieausstellung war auch in diesem Jahr wieder ausgebucht.

Der Eröffnungsvortrag, den in diesem Jahr der Heilpraktiker Dr.rer.nat. Reinhard Hauss hielt, beschäftigte sich mit dem Thema «Highlights der Mikrobiomforschung». Hauss berichtete von den teils dramatischen Erkenntnissen, zu denen die Forschung über die «stille Macht der Darmbakterien» gekommen ist. Und er referierte unter anderem über ein neu entwickeltes Psychobiotikum, das via Verbesserung der bakteriellen Darmflora eine zielgerichtete Therapie bei Stress und Gemütserkrankungen ermögliche.

Wie gewohnt mit aktueller Themenauswahl und praxisbezogenen Vorträgen, Seminaren und Workshops findet auch der 53. Heilpraktiker-Kongress im nächsten Jahr am 18. und 19. April 2020 wieder in Baden-Baden statt.


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