Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Niedrigester Energieverbrauch seit 1984 in Baden-Württemberg – Ursache Corona und milde Witterung

Niedrigester Energieverbrauch seit 1984 in Baden-Württemberg – Ursache Corona und milde Witterung

Stuttgart, 19.05.2022, Bericht: Redaktion Der Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg lag im Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes bei rund 1.279 Petajoule und damit knapp elf Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Niedriger sei der Energieverbrauch zuletzt im Jahr 1984 gewesen. Die Entwicklung des Primärenergieverbrauchs werde durch verschiedene Faktoren bestimmt. Im Jahr 2020 habe sich insbesondere die Corona-Pandemie auf die Energienachfrage im Land ausgewirkt, erklärt das Statistische Landesamt. Zudem habe sich auch die im Vergleich zu 2019 mildere Witterung verbrauchsmindernd ausgewirkt.

Der Mineralölverbrauch Baden-Württembergs sei deutlich um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Trotz des Rückgangs seien die Mineralöle mit einem Verbrauch von 487 Petajoule auch 2020 weiterhin wichtigste Energieträger im Südwesten geblieben. Mit einem Minus von gut vier Prozent sei der Erdgasverbrauch auf gut 264 Petajoule gesunken. Sein Anteil am Primärenergieverbrauch habe damit bei rund 21 Prozent gelegen.

Der Verbrauch von Kernenergie sei im Jahr 2020 aufgrund der Stilllegung des Kernkraftwerks Philippsburg 2 am 31. Dezember 2019 um gut 47 Prozent auf 121 Petajoule zurückgegangen. Ihr Anteil am baden-württembergischen Primärenergieverbrauch habe sich damit auf gut neun Prozent verringert.

 

Petajoule ist eine Maßeinheit für Energie und entspricht einer Billiarde Joule. Ein Joule steht für die Energiemenge, die benötigt wird, um über die Strecke von einem Meter die Kraft von einem Newton aufzuwenden oder für die Dauer einer Sekunde die Leistung von einem Watt aufzubringen. Ein Newton wiederum ist somit die Kraft, die benötigt wird, einen Körper der Masse ein Kilogramm mit der Beschleunigung 1m / s2 zu beschleunigen.


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