Tarifverhandlungen vor Scheitern

Öffentlicher Nahverkehr vor Konflikt – Tarifverhandlungen für 6.400 Mitarbeiter

Öffentlicher Nahverkehr vor Konflikt – Tarifverhandlungen für 6.400 Mitarbeiter
Foto: goodnews4-Archiv

Stuttgart, 18.09.2020, Bericht: Redaktion In den Tarifverhandlungen am Mittwoch für die rund 6.400 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV haben die Arbeitgeber, der Kommunale Arbeitgeberverband, KAV, zum Abschluss der Gespräche in Stuttgart statt einem Angebot einen Katalog mit Gegenforderungen auf den Tisch gelegt. Damit droht schon bald eine harte Auseinandersetzung, heißt es seitens der Gewerkschaft ver.di.

ver.di Verhandlungsführer Andreas Schackert wird in einer Erklärung der Gewerkschaft zitiert: «Die kommunalen Arbeitgeber wollen die Arbeitsbedingungen in etlichen Punkten verschlechtern, anstatt mit uns gemeinsam den ÖPNV für das nächste Jahrzehnt aufzustellen. Wir sind nicht bereit, den völlig unzureichenden Status Quo mit einem Nullsummenspiel auf viele Jahre festzuschreiben.»

ver.di habe den KAV aufgefordert, bis Dienstag von seinen Kompensationsforderungen Abstand zu nehmen, und in konstruktive Gespräche einzusteigen. «Sollten die Arbeitgeber ihren bisherigen Kurs beibehalten, werden wir nächste Woche über ernste Konsequenzen beraten», so Andreas Schackert.

Die Gewerkschaft will für die rund 8.600 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in Baden-Württemberg unter anderem Entlastungstage, deutlich bessere Überstundenregelungen sowie die Anhebung des Urlaubsgeldes erreichen. Im TV-N geht es daneben auch um kürzere Arbeitszeiten, bei der RNV um die Aufwertung der gewerblichen Berufe. In Baden-Württemberg gilt der Tarifvertrag Nahverkehr für rund 6.400 Beschäftigte in sieben kommunalen Verkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen und Heilbronn. Der Haustarifvertrag bei der Rhein-Neckar-Verkehr, RNV, gilt für 2.200 Beschäftigte in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. Insgesamt werden in den acht Verkehrsunternehmen weit über eine Million Kundinnen und Kunden pro Tag befördert.


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