Kritik an Kündigung
Radikale Sparmaßnahmen – SWR kündigt Regisseur Joachim Lang – Ver.di: „Obwohl der SWR laut Staatsvertrag verpflichtet ist, Spielfilme herzustellen“
Baden-Baden/Stuttgart, 13.07.2024, Bericht: Redaktion Offensichtlich sind die finanziellen Lasten auch durch gewaltige Pensionszusagen und unter anderem durch Gehälter der leitenden Mitarbeiter so groß, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk beim Programm und den Kreativen sparen muss.
Der SWR habe gestern «den Regisseur Joachim Lang am Tag der Premiere seines neuen Films ‚Führer und Verführer‘ betriebsbedingt gekündigt», teilte die Gewerkschaft Ver.di mit. Begründet werde die Kündigung mit dem Sparkurs des Senders, der «angeblich» keine weiteren Spielfilme vorsieht, wie Ver.di schreibt. «Dies, obwohl der SWR laut Staatsvertrag verpflichtet ist, Spielfilme herzustellen», heißt es weiter. Mit einem Ultimatum sei «Lang ein Wechsel innerhalb des Senders angeboten» worden.
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: «Während alle Feuilletons der Republik von Joachim Langs neuem Meisterwerk schwärmen, kündigt der SWR seinen Star-Regisseur ausgerechnet am Tag der Premiere in Berlin. Wir sind fassungslos über diese Instinktlosigkeit, die gleichzeitig tief blicken lässt. Der Sender macht offensichtlich ernst bei seinem Kurs leichte und seichte Unterhaltung, am liebsten im Digitalen, statt Erfüllung des Rundfunkauftrags. Wir erwarten von Intendant Gniffke die sofortige Rücknahme der Kündigung.»
Joachim Lang arbeite seit Jahrzehnten für den SWR und habe in dieser Zeit zahlreiche bedeutende Beiträge für das Renommee des Senders erstellt und sei damit ein Aushängeschild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der ganzen Republik. Zu seinem Werk gehören unter anderem «Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm» sowie der seit Donnerstag in den Kinos laufende Film «Führer und Verführer».
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