Aus dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg
Ukraine-Krieg zeigt Folgen – Industrie in Baden-Württemberg mit Einbußen – Produktion minus 4,6 Prozent – Umsatz minus 6,1 Prozent gegenüber Vorjahresmonat

Stuttgart, 04.05.2022, Bericht: Statistisches Landesamt Die Erholung der Südwestindustrie vom Corona-Schock stand im Jahr 2021 unter dem Eindruck der anhaltenden Pandemielage und den daraus resultierenden Lieferengpässen bei wichtigen Vorleistungsgütern.
So hatte sich die Erholung der Südwestindustrie im Jahr 2021 trotz Unterbrechung zu Beginn des Jahres und deutlicher Bremsung im dritten Quartal zwar verstetigt und zeigte sich gegen Ende des Jahres 2021 stabil, dennoch blieb der Aufholprozess gemessen am Potenzial der Auftragseingänge sichtbar gedämpft. Im März 2022 verschlechterte sich das Bild. So traf ein leicht rückläufiges Auftragsvolumen auf eine deutlich rückläufige Produktions- und Umsatzentwicklung. Mit Blick auf die ganz aktuell bestehenden Unsicherheiten, auch bezüglich der Energieimporte durch den Ukrainekrieg und der sich verschärfenden Corona-Entwicklung in der Volksrepublik China, trüben sich die Aussichten für die nächsten Monate weiter ein.
Nach vorläufiger Feststellung des Statistischen Landesamtes erhielt die Südwestindustrie im März 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt weniger Aufträge (-0,9 Prozent). Der Auftragsrückgang ging ausschließlich auf das Inlandsgeschäft (-9,8 Prozent) zurück, während das Auslandsgeschäft (+4,6 Prozent) weiterhin ein Auftragsplus verbuchte. Das Auslandsgeschäft wurde ausschließlich aus der Eurozone (+14,2 Prozent) positiv beeinflusst und das Geschäft der Nicht-Eurozone (-0,2 Prozent) war leicht rückläufig. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2022 legte der Auftragseingang preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt leicht zu (+0,7 prozent). Die Auftragseingänge blieben damit weiterhin auf einem anhaltend hohen Niveau. Im ersten Quartal 2022 verbuchte die Südwestindustrie im Vergleich zum Vorjahr preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Auftragsplus (+6,4 Prozent), das ausschließlich von den Auftragseingängen aus dem Ausland getragen wurde (+11,2 Prozent). Die Auftragseingänge aus dem Inland gingen zurück (-1,8 Prozent). Die positiven Impulse im Auslandsgeschäft kamen weiterhin stärker aus der Nicht-Eurozone (+13,8 Prozent) als aus der Eurozone (+5,4 Prozent).
Die Produktion der Südwestindustrie ging nach vorläufigen Angaben im März 2022 im Vergleich zu dem Produktionsergebnis des Vorjahresmonats März 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt zurück (-4,6 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Februar 2022 war der Produktionsausstoß preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt ebenfalls rückläufig (-2,7 Prozent). Insgesamt lag im ersten Quartal 2022 die Industrieproduktion im Südwesten preis- und arbeitstäglich bereinigt unter dem Vorjahresniveau (-1,0 Prozent).
Der reale, das heißt preisbereinigte, Umsatz der Südwestindustrie verzeichnete nach vorläufigen Angaben im März 2022 arbeitstäglich bereinigt ein deutliches Minus (-6,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat März 2021. Der Umsatzrückgang resultierte dabei stärker aus dem Inlandsgeschäft (-7,8 Prozent) als aus dem Auslandsgeschäft (-4,7 Prozent). Die negativen Impulse auf das Auslandsgeschäft kamen stärker aus der Nicht-Eurozone (-6,8 Prozent) und weniger aus der Eurozone (-0,7 Prozent). Gegenüber dem Vormonat Februar 2022 ging der Umsatz preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt ebenfalls zurück (-3,5 Prozent). Insgesamt verzeichnete die Südwestindustrie im ersten Quartal 2022 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr (-1,2 Prozent). Die negativen Impulse auf die Umsatzentwicklung kamen dabei ausschließlich aus dem Inland (-3,0 Prozent). Die Umsätze im Ausland blieben nahezu unverändert (+0,3 Prozent). Im Auslandsgeschäft kamen lediglich aus der Eurozone positive Impulse (+1,6 Prozent). Das Geschäft der Nicht-Eurozone verzeichnete leicht rückläufige Umsätze (-0,4 Prozent).
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.