Banken rücken zusammen

Volksbanken Baden-Baden Rastatt und Karlsruhe planen Fusion – Vertreterversammlungen entscheiden

Volksbanken Baden-Baden Rastatt und Karlsruhe planen Fusion – Vertreterversammlungen entscheiden
Die Filiale in der Baden-Badener Innenstadt wird es vermutlich weiter geben. Foto: Archiv

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
17.11.2020, 17:20 Uhr



Baden-Baden «Die Volksbank Baden-Baden Rastatt und die Volksbank Karlsruhe streben eine Fusion an und haben Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss aufgenommen», heißt es heute in einer schriftlichen Erklärung der Volksbank Baden-Baden Rastatt. Durch einen Zusammenschluss würde eine Genossenschaftsbank mit insgesamt rund 200.000 Kunden und einer Bilanzsumme von etwa 6,5 Milliarden Euro entstehen, heißt es in der Erklärung zur Größenordnung der geplanten neuen Bank.

Über die Fusion sollen die Vertreter beider Banken in den Vertreterversammlungen im Frühjahr/Sommer 2021 abstimmen, heißt es weiter. Bei einem positiven Votum werde der Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2021 gültig.

Die Erklärung der Volksbank Baden-Baden Rastatt im Wortlaut:

Volksbank Baden-Baden Rastatt und Volksbank Karlsruhe nehmen Fusionsgespräche auf

Durch die Bündelung der Kräfte in eine gute Zukunft

Karlsruhe/Baden-Baden, 17. November 2020 – Die Volksbank Karlsruhe und die Volksbank Baden-Baden Rastatt streben eine Fusion an: Beide Häuser haben in Abstimmung mit ihren jeweiligen Aufsichtsräten Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss aufgenommen. Dies gaben die beiden Genossenschaftsbanken am heutigen Dienstag bekannt. «Wir sind der festen Überzeugung, dass durch eine sinnvolle Bündelung der genossenschaftlichen Kräfte in der Technologie-Region die Zukunfts- und Leistungsfähigkeit beider Banken im Sinne ihrer Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter gestärkt wird. Auf diese Weise können Nähe und regionale Identität in beiden Geschäftsgebieten nachhaltig sichergestellt werden», betonen die Vorstandsvorsitzenden Andreas Lorenz (Karlsruhe) und Hans Rudolf Zeisl (Baden-Baden Rastatt). Durch einen Zusammenschluss würde zwischen Baden-Baden im Süden und der Hardt im Norden eine Bank mit insgesamt rund 200.000 Kunden und einer Bilanzsumme von etwa 6,5 Milliarden Euro entstehen.

«Größe hat keinen Selbstzweck. Aber Größe und wirtschaftliche Stärke sind notwendig, um auf lange Sicht für die Menschen und Unternehmen ein starker und verlässlicher Finanzpartner sein zu können», betonen Lorenz und Zeisl. So würden etwa die für die Kreditvergabe gesetzlichen Eigenkapitalanforderungen an Banken ebenso weiter steigen wie die regulatorischen Anforderungen in der Kundenberatung. «Know-how und Kompetenz zu bündeln, Synergien zu heben und Kosten zu reduzieren haben unmittelbaren Nutzen für die Mitglieder und Kunden beider Banken. Es liegt im Wesen einer Genossenschaft, dort zusammenzuarbeiten, wo es sinnvoll ist», so die Vorstandsvorsitzenden. Beide erklären: «Es würde ein Zusammenschluss zweier starker, gleichberechtigter Partner werden.»

Darüber hinaus würden sich die beiden Geschäftsgebiete geografisch gut ergänzen, und auch kulturell seien sich beide Banken sehr ähnlich: «Unsere Auffassung von regionaler Kundennähe, guter Beratung und genossenschaftlicher Werte sind nahezu identisch», versichern Zeisl und Lorenz. Dementsprechend sei eine klare Prämisse für die nun anstehenden Gespräche: Es soll keinen Rückzug aus der Fläche geben, und es soll auch keine fusionsbedingten Kündigungen geben. Im Gegenteil: „Ein Zusammenschluss sichert langfristig die wirtschaftliche Stärke, um optimal über die verschiedenen Zugangswege nah bei den Kunden zu sein – sowohl physisch über unser Filialnetz als auch mit eigenen digitalen Angeboten.» Und für die Mitarbeiter gelte: «Die Perspektiven für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur beruflichen Weiterentwicklung werden ebenso wie die Arbeitsplatz-Sicherheit klar gestärkt.»

Für die erfolgreiche Zukunftsgestaltung eines Unternehmens sei die Zusammensetzung der Geschäftsführung von großer Bedeutung, betonen die beiden Vorstandsvorsitzenden. Bereits in der ersten Phase der Sondierungsgespräche hätten sich hier Konstellationen ergeben, die durchaus als sinnvoll und zukunftsweisend bezeichnet werden können, ergänzt Zeisl. Das Amt des Vorstandsvorsitzenden würde der heutige Vorstandsvorsitzende der Volksbank Karlsruhe, Andreas Lorenz, übernehmen. Zusammen mit Jürgen Faupel und Matthias Hümpfner (Baden-Baden Rastatt) sowie Andreas Thorwarth und Dr. Mathias Weis (Karlsruhe) würde er nach der Zustimmung der Fusion durch die Vertreterversammlung den Vorstand der vereinigten Genossenschaft bilden. Der amtierende Vorstandsvorsitzende der Volksbank Baden-Baden Rastatt, Hans Rudolf Zeisl, würde dann planmäßig, wie sein Karlsruher Vorstandskollege Hubert Meier, im Sommer 2021 in den Ruhestand eintreten.

Diese Ideen seien aber erst der Anfang. In den nun folgenden konkreten Fusionsverhandlungen sollen alle Punkte, die für den künftigen Erfolg der neuen «Volksbank Karlsruhe Baden-Baden eG» von Bedeutung sind, partnerschaftlich und offen besprochen werden. Sowohl Zeisl als auch Lorenz betonen, dass die Mitglieder beider Banken zeitnah und detailliert über die Verhandlungsergebnisse, aber auch über die Beweggründe, die zur Aufnahme der Gespräche geführt haben, informiert werden sollen. Beide Banken planen daher im Frühjahr mehrere Informationsveranstaltungen für ihre Vertreter. Diese wurden gestern auch mit einem persönlichen Brief über die Aufnahme von Fusionsgesprächen informiert, und am heutigen Dienstag wurden auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kenntnis gesetzt.

Vorgesehen ist, dass die Vertreter der beiden Genossenschaftsbanken in ihren Vertreterversammlungen im Frühjahr/Sommer 2021 über den Zusammenschluss abstimmen, der rückwirkend zum 1. Januar 2021 gültig werden soll.


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