Streik

Warnstreiks im öffentlichen Dienst – Am Donnerstag auch in Baden-Baden

Warnstreiks im öffentlichen Dienst – Am Donnerstag auch in Baden-Baden
Auch Kitas sind diese Woche von den Streiks betroffen. Foto: ARchiv

Baden-Baden, 03.02.2025, Bericht: Redaktion Die Gewerkschaft ver.di kündigt an, die Warnstreiks in Baden-Württemberg in dieser Woche «deutlich ausweiten» zu wollen. Am Dienstag letzte Woche wurden bereits die Baden-Badener Verkehrsbetriebe bestreikt.

Bereits ab heute werden in Baden-Württemberg Beschäftigte aus Kitas, Kliniken, Stadtverwaltungen und Landratsämtern, Sparkassen, Jobcenter und Arbeitsagenturen, Stadtwerken und auch aus dem kommunalen Nahverkehr zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Für Donnerstag, 6. Februar, kündigt ver.di einen «Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Baden-Baden» an.

Ver.di reagiere damit auf die Stimmung in den Dienststellen. «Dort sind die Beschäftigten empört über den Kurs ihrer Arbeitgeber in dieser Tarifrunde. Denn zahlreiche Bürger- und Oberbürgermeister:innen haben bereits offen damit gedroht, öffentliche Dienstleistungen wegen der Forderungen zu kürzen», heißt es in einer Mitteilung von ver.di. «Damit versuchen sie, ihre eigenen Bürgerinnen und Bürger gegen die eigenen Beschäftigten in Stellung zu bringen», wird Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, in der Mitteilung zitiert.

 

Der baden-württembergische Arbeitgeberverband KAV spreche in seinen Mitteilungen sogar davon, dass in «den vergangenen Lohnrunden bereits höchst komfortable Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst der Kommunen geschaffen» worden seien. Weitere massive Aufwertungen seien der Bevölkerung in Anbetracht der prekären Kommunalfinanzen nicht zu vermitteln. «Dass der KAV den seit Jahren anhaltenden Dauerstress durch immer mehr Aufgaben und immer weniger Personal als komfortabel bezeichnet, zeugt von einem beängstigenden Realitätsverlust. Tarifverhandlungen beginnen wie die Politik mit der Betrachtung der Wirklichkeit. Hier werden wir noch reichlich Aufklärungsarbeit leisten müssen bis zur zweiten Verhandlungsrunde», erklärt Hanna Binder.

Ver.di fordert in der Tarifrunde 2025 für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein «Meine-Zeit-Konto» sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam statt.




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