Klima in der regionalen Wirtschaft
Wolfgang Grenke: „Erholung vorerst vertagt“ – Konjunkturumfrage der IHK Karlsruhe – „Aberwitzige Bürokratie geopolitischen Krisenherde drücken Stimmung“
Baden-Baden/Karlsruhe, 18.05.2024, Bericht: Redaktion Das konjunkturelle Klima in der regionalen Wirtschaft habe sich im Frühsommer 2024 im Vergleich zum Jahresbeginn geringfügig verbessert, teilt die IHK Karlsruhe mit. Dies allerdings ausschließlich aufgrund der leicht gestiegenen Geschäftserwartungen.
Die aktuelle Geschäftslage werde dagegen erneut schlechter eingeschätzt. Im Branchendurchschnitt sei der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Beurteilung der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen in einem Wert darstellt, von 107 Indexpunkten zum Jahresbeginn 2024 auf 109 Punkte im Frühsommer 2024 angestiegen. Mit diesem Niveau sei er noch weit von seinem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 125 Punkten entfernt. «Die noch schwache Nachfrage, der Fachkräftemangel, hohe Kosten bei Energie und Personal, eine aberwitzige Bürokratie, die wenig unterstützende Wirtschaftspolitik und die auf absehbare Zeit nicht zu lösenden geopolitischen Krisenherde drücken auf die Stimmung.», erklärt dazu IHK-Präsident Wolfgang Grenke.
Bei dieser Gemengelage erwarte der IHK-Präsident für die kommenden Monate noch keine signifikante Erholung: «Folglich halten sich die Unternehmen bei den Investitionen noch stark zurück – zumal die Kapazitäten zuletzt immer weniger ausgelastet waren. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen am Standort Deutschland laden nicht gerade zu verstärkter Investitionstätigkeit ein. Unsere neulich durchgeführte Blitzumfrage zum Thema Bürokratie bestätigte eindrucksvoll, dass der Abbau bürokratischer Hemmnisse und Regulatorien das wichtigste wirtschaftspolitische Anliegen der hiesigen Unternehmen ist.»
Im Frühsommer 2024 habe sich im Branchendurchschnitt die Zufriedenheit der Unternehmen mit ihrer Geschäftslage wieder etwas verschlechtert. 34 Prozent der Unternehmen nach zuvor 36 Prozent berichteten von – noch – gut laufenden Geschäften. Weiterhin 53 Prozent der Betriebe meldeten eine zufriedenstellende Gesamtsituation. Der Anteil der Unternehmen mit kritischem Geschäftsverlauf habe sich um 2 Prozentpunkte auf 13 Prozent erhöht. Gegenüber der Vorumfrage sei der Geschäftslagesaldo somit um 4 Punkte auf aktuell 21 Punkte gefallen. Der Rückgang der Auftragseingänge habe sich in den vergangenen Monaten wieder verstärkt. Weniger Unternehmen meldeten steigende Umsätze, gleichzeitig mehr Unternehmen sinkende Erlöse. Während sich im Dienstleistungsbereich das bereits gute Niveau fortgesetzt habe, habe sich die Lagebeurteilung im Bau, Einzelhandel und dem Gastgewerbe verbessert. In der Industrie sei der Anteil der positiven Stimmen deutlich zurückgegangen. Im Großhandel meldeten weiterhin mehr Unternehmen eine schlechte als eine gute Geschäftslage.
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