Unternehmen brauchen schnelle Hilfe

Wolfgang Grenke: „Lockdown-Ausweitung trifft den Einzelhandel ins Mark“ – „Zeitnah staatliche Entschädigungsleistungen“

Wolfgang Grenke: „Lockdown-Ausweitung trifft den Einzelhandel ins Mark“ – „Zeitnah staatliche Entschädigungsleistungen“
Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags. Foto: Archiv

Stuttgart, 14.12.2020, Bericht: Redaktion Zu den Beschlüssen des Bund-Länder-Gipfels gestern in einer Online-Konferenz zwischen Angela Merkel und den Länderchefs nimmt der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag, BWIHK, Stellung.

BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke: «Die Ausweitung des Lockdowns ab Mittwoch trifft den ohnehin schon gebeutelten Einzelhandel im Südwesten ins Mark. Denn der Dezember zählt mit dem Weihnachtsgeschäft zu einem der umsatzstärksten Monate überhaupt.»

Zahlen des IW Köln verdeutlichten, dass die Kundenfrequenz in den Innenstädten bereits dramatisch eingebrochen sei, heißt es in der Erklärung des BWIHK weiter. Mit Blick auf den Umsatz rechne das Forschungsinstitut mit einem bundesweiten Schaden im innerstädtischen Einzelhandel von bis zu 7,6 Milliarden Euro im November und bis zu 9,3 Milliarden Euro im Dezember. Und dabei sei eine vorzeitige Schließung in Form eines harten Lockdowns im Dezember noch nicht berücksichtigt.

Wolfgang Grenke weiter: «Unsere Betriebe sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Der gesundheitliche Schutz der Kunden und der Belegschaft steht über allem. Hierfür wurden umfangreiche Hygienekonzepte entwickelt, die mit Blick auf das Infektionsgeschehen im betrieblichen Kontext auch greifen. Wenn nun erneut Ladenschließungen angeordnet werden, dann benötigen die betroffenen Einzelhandelsbetriebe zeitnah staatliche Entschädigungsleistungen, die sich an der November- bzw. Dezemberhilfe orientieren sollten. Ich befürchte, dass angekündigte Maßnahmen wie die Ausweitung der Überbrückungshilfe oder verbesserte Abschreibemöglichkeiten nicht ausreichen werden, um den besonders stark betroffenen Geschäften in den Innenstädten das Überleben zu ermöglichen. Wir alle müssen uns die Frage stellen, wie unsere Innenstädte nach dem Aufwachen aus dem Lockdown im Jahr 2021 aussehen sollen. Denn die Liste an Branchen ohne verlässliche Geschäftsperspektiven wird länger und länger. Wir brauchen hier ein verlässliches Zukunftsszenario.»


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