Gemeinsam im OP

Zusammenarbeit Klinikum Mittelbaden und Ortenau-Klinik – Neues Stent-Graft-System im Einsatz

Zusammenarbeit Klinikum Mittelbaden und Ortenau-Klinik – Neues Stent-Graft-System im Einsatz
Das Ärzteteam nach der Operation: Ralf Sodian, Holger Schröfel, Igor Braun und Levante Déry. Foto: Doctor-medic Cristian Dumitrescu

Baden-Baden, 22.06.2023, Bericht: Redaktion Ärzte des Klinikums Mittelbaden und der Ortenau-Klinik Lahr haben zum ersten Mal gemeinsam einen Patienten operiert. Dies teilte die Klinikum Mittelbaden gGmbH gestern mit.

Während sich das Klinikum Mittelbaden noch in der Diskussionsphase für eine neue Klinikstruktur für Baden-Baden und den Landkreis Rastatt befindet, ist die Planung dafür im Ortenaukreis bereits abgeschlossen.

Die Erklärung des Klinikum Mittelbaden vom 21. Juni 2023 im Wortlaut:

Vor kurzem versorgte ein gemeinsames Operationsteam aus dem Klinikum Mittelbaden und dem Ortenau-Klinikum Lahr erstmals einen Patienten gemeinsam. Angewandt wurde laut Oberarzt Igor Braun und Levente Déry, den Leitenden Ärzten der Gefäßchirurgie Rastatt, ein neues Stent-Graft-System, das die Risiken, die mit Operationen einhergehen, deutlich reduziert und eine wesentlich kürzere Verweildauer des Patienten ermöglicht. Das Klinikum Mittelbaden und das Ortenau-Klinikum haben für diese Art der Versorgung einen Kooperationsvertrag abgeschlossen und unterstützen sich gegenseitig mit Knowhow und medizintechnischer Ausstattung. In Lahr gibt es einen Hybrid-Saal mit fest installierter Angiografie-Anlage, so dass das neuartige Verfahren in Lahr angewandt werden konnte.

 

Der Patient, ein hochbetagter Mann mit mehreren Krankheitsbildern, wurde wegen einer komplexen Aortenbogen-Pathologie behandelt. Bei einem ursprünglich bis 2021 auf dem Markt vorhandenen fenistrierten Stent-Graft hätte der Patient mindestens zwölf Wochen auf seine endovaskuläre Versorgung warten müssen. Die konventionelle offene Operation wäre unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine und unter einem Kreislaufstillstand erfolgt. Endovaskulär bedeutet, dass die Gefäße von innen behandelt werden.

Dank der technischen Entwicklung einer speziellen Prothese war es möglich, den Patienten schnell zu behandeln, Operationsrisiken zu minimieren und über kleine Zugangswege über die Leisten- und Armarterien zu operieren. Der Patient brauchte direkt nach dem Eingriff nicht mehr künstlich beatmet zu werden und kam zur weiteren Überwachung für eine Nacht auf die Intensivstation. Da die Operation gut verlaufen war, konnte der Mann bereits fünf Tage nach der Operation die Klinik verlassen.

«Die neue Ankura-Gefäß-Prothese, die das unkomplizierte Operationsverfahren in einer Hybrid-Technik ermöglicht, wurde bis jetzt erst in neun Gefäß- und Herzzentren eingesetzt», erklärt Oberarzt Dr. Igor Braun. In Deutschland gibt es mehr als 600 gefäßchirurgische Kliniken und 90 herzchirurgische Kliniken.

Solche Operationen sollen nach Einarbeitung des interdisziplinären Teams KMB Rastatt/Baden-Baden in naher Zukunft auch in Rastatt vorgenommen werden.




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