Symbolpolitik

Baden-Baden gedenkt der Opfer des Holocaust, findet aber keinen Bauplatz für eine neue Synagoge – „Rabbiner Surovtsev und OB gedenken“

Baden-Baden gedenkt der Opfer des Holocaust, findet aber keinen Bauplatz für eine neue Synagoge – „Rabbiner Surovtsev und OB gedenken“
OB Mergen, Rabbiner Naftoli Surovtsev und Barbara Hoffs von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Baden-Baden am Gedenkstein vor der Alten Polizeidirektion. Foto: Petra Heuber-Sänger

Baden-Baden, 29.01.2022, Bericht: Redaktion Die Forderung nach einem würdevollen Umgang mit dem Grundstück der 1938 vernichteten Synagoge in Baden-Baden bleibt unerfüllt. Ebenso unerfüllt bleibt der Wunsch nach einem Bauplatz für eine neue Synagoge in der Baden-Badener Innenstadt.

Weiterhin steht die Mitteilung des Baden-Badener Rathauses und damit unserer Oberbürgermeisterin Margret Mergen im Raum, dass in Baden-Baden kein Grundstück zum Bau einer Synagoge gefunden werden konnte. goodnews4.de berichtete. Ein in Deutschland einmaliger Vorgang. Eine Schande für Baden-Baden, so sieht es Efraim Zuroff, Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem. goodnews4.de berichtete.

So wirken die Auftritt der Oberbürgermeisterin bei jüdischen Gedenktagen wie eine Verhöhnung der Bitten nach einem Grundstück in der Innenstadt. Nach goodnews4-Informationen warten die Verantwortlichen mit dem Neubau einer Synagoge am Autobahnzubringer noch bis zu Sommer ab.

 

Die Mitteilung des Baden-Badener Rathaus im Wortlaut:

Rabbiner Naftoli Surovtsev und Oberbürgermeisterin Margret Mergen haben gemeinsam der Opfer des Holocaust gedacht. Die Vereinten Nationen haben den 27. Januar zum Internationalen Holocaust-Gedenktag ausgerufen. Es ist der Tag, an dem 1945 das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit wurde. Rabbiner Surovtsev legte am Gedenkstein bei der Alten Polizeidirektion Blumen ab und entzündete eine Kerze. Er beschrieb, wie wichtig das Erinnern sei, wie omnipräsent an diesem Tag der Hashtag #WeRember in den Sozialen Medien. Doch erinnern allein genüge nicht: «Es braucht zusätzlich eine physische Geste: eine gute Tat gegenüber seinen Mitmenschen oder eine Spende. Dadurch bleibt das Erinnern nicht flüchtig, sondern wird konkret und nachdrücklich.» OB Mergen erweiterte das Gedenken auf alle Opfer des Holocaust. Auch Homosexuelle oder Menschen mit Behinderung, Sinti und Roma wurden Opfer des Rassenwahns. Beide appellierten, «sich stets für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und eine tolerante Gesellschaft einzusetzen.»


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