Baden-Baden, 21.11.2019, Bericht: Walter Siemon «Ein Siegerteam soll man nicht verändern», «never change a winning team»: Mit diesem Wahlspruch aus der Welt des englischen Fußballs startet die Schachbundesligamannschaft des Deutschen Meisters OSG Baden-Baden in Deizisau in die neue Saison, die an diesem Wochenende beginnt.

Es spiele dabei keine Rolle, betonte Teamchef Sven Noppes, wie sich die Ratingzahlen der einzelnen Spieler in den letzten Monaten entwickelt haben, sein Vertrauen in die Leistungsbereitschaft, Kampfkraft und Motivation des unveränderten Kaders liege nach wie vor bei einhundert Prozent.

Den professionellen Siegeswillen des OSG-Teams sollen am Samstag ab 14.00 Uhr als erste die Schachfreunde Berlin zu spüren bekommen und am Sonntag ab 10.00 Uhr der USV TU Dresden –beides keine leichte Aufgabe, die es in der Bundesliga nicht gebe, aber lösbar, so nicht nur die zuversichtliche Einschätzung des Teamchefs, sondern auch des ersten Vereinsvorsitzenden, Patrick Bittner. Der Blick auf andere Mannschaften, die sich zum Teil personell noch einmal deutlich verstärkt haben, besonders der SV Hockenheim, der es in jedem Fall «wissen will», mache jedoch klar: Die Jagd auf den mit dreizehn deutschen Titeln alleinigen Rekordhalter OSG Baden-Baden ist eröffnet – da mache man sich keine Illusionen. Es sei mit wachsendem Widerstand und harten Kämpfen zu rechnen. Aber nicht nur die Erfolgsstatistik der letzten Jahre stemple Baden-Baden erneut zum Favoriten, sondern auch die Wertungszahlen des Weltschachbundes: Der Elo-Durchschnitt des Kurstadt-Teams ist weiterhin der höchste der Liga. «Ob man es glaubt oder nicht», sagte Sven Noppes, eine derart hochkarätig besetzte Mannschaft berge auch eine Schwierigkeit: Die stärksten Schachspieler der Welt, zu denen die Baden-Badener Profis fast durchweg gehören, hätten einen so dicht gedrängten Terminkalender für Turniere rund um den Globus, dass es manchmal großer organisatorischer Geschicklichkeit bedürfe, jeweils die vorgesehenen Spieler ans Brett zu bekommen. Die Ausgeglichenheit des gesamten Kaders dürfte jedoch immer eine schlagkräftige Aufstellung ermöglichen, zeigte sich Noppes optimistisch.

Zum Kader der OSG Baden-Baden gehören die Großmeister Fabiano Caruana, Vizeweltmeister, Maxime Vachier-Lagrave, Viswanathan Anand, Ex-Weltmeister, Levon Aronian, Peter Svidler, Radosław Wojtaszek, Richard Rapport, Michael Adams, Francisco Vallejo Pons, Arkadij Naiditsch, Etienne Bacrot, Yifan Hou, stärkste Schachspielerin der Welt, Alexej Shirov, Rustam Kasimdzhanov, Ex-Weltmeister und Sekundant von Caruana, Sergei Movsesian und Jan Gustafsson sowie der junge Internationale Meister Julian Martin und Nachwuchsspieler Niklas Schmider.

Alle Spiele werden live auf schachbundesliga.deübertragen.

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