Aus dem Landratsamt Rastatt

Drohende Afrikanische Schweinepest - Besorgniserregende Zunahme der Wildscheine

Drohende Afrikanische Schweinepest - Besorgniserregende Zunahme der Wildscheine
Das Landratsamt verzichtet ab sofort auf Gebühren für die Trichinenuntersuchungen. Foto: goodnews4-Archiv

Rastatt, 04.08.2018, Bericht: Landratsamt Im Kampf gegen die besorgniserregende Zunahme der Wildscheine und die damit verbundenen Schäden für die Landwirtschaft und Landschaft will das Landratsamt die Jäger unterstützen.

Ab sofort verzichtet die Behörde auf Gebühren für die Trichinenuntersuchungen, die nach dem Erlegen eines Tieres Pflicht sind und bislang vom Jäger aus eigener Tasche bezahlt werden mussten. Das Landratsamt reagiert damit auf Appelle der Kreisjägerschaft, die schon wiederholt darum gebeten hat, auf die Gebühren zu verzichten und damit die Jagd auf Wildschweine zu fördern.

Wie die Pressestelle im Landratsamt weiter mitteilt, ist es bundesweit seit 1900 Pflicht, Allesfresser und Fleischfresser wie Haus- und Wildschweine, Nutria, Dachs und Bär zu untersuchen, wenn deren Fleisch zum Verzehr für Menschen vorgesehen ist. Die Trichinenproben, die von Jägern selbst oder einem Tierarzt vorgenommen werden können, werden in einer der drei zertifizierten Untersuchungsstellen im Landkreis, in Tierarztpraxen oder im Schlachthof Bühl auf Trichinenlarven im Muskelfleisch untersucht. Bis zur Feststellung des Ergebnisses und der Freigabe sind die Tiere gekühlt zu lagern.

Im Landkreis Rastatt wurden im vergangenen Jahr 1.500 Wildschwein-Proben ohne Befund untersucht. Positive Befunde sind in Deutschland selten. Zuletzt wurden 2012 bei einem Wildschwein im Landkreis Trichinen nachgewiesen.

Die zunehmende Wildschweinplage und die aktuell drohende Afrikanische Schweinepest mit der Gefahr der Übertragung auf Hausschweine sollen durch eine intensivere Bejagung gemildert werden. Jäger beklagen aber, dass die mit Gebühren auferlegte Verpflichtung zur Trichinenuntersuchung die Lust an der Wildschweinjagd erheblich trübe. Die Tiere seien ohnehin schwer zu jagen.

Das Landratsamt hat deshalb den Kreisjägermeister Frank Schröder wissen lassen, dass bis auf Weiteres keine Gebühren für Trichinenuntersuchungen in Rechnung gestellt werden. Mit der Befreiung verzichtet die Landkreisverwaltung auf jährliche Einnahmen von circa 4.500 Euro und verbindet damit die Hoffnung auf eine effizientere Bejagung des Schwarzwildes.


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