Statistik

Durchschnittliche Lebenserwartung in Baden-Baden bei Frauen unter den TOP 10 in Baden-Württemberg – Heidelberg und Tübingen ganz vorne

Durchschnittliche Lebenserwartung in Baden-Baden bei Frauen unter den TOP 10 in Baden-Württemberg – Heidelberg und Tübingen ganz vorne

Baden-Baden/Stuttgart, 26.07.2023, Bericht: Redaktion Wer in Baden-Württemberg lebt, kann statistisch gesehen auf die höchste Lebenserwartung in Deutschland hoffen. Dabei werden Frauen in Heidelberg und Männer in Tübingen im Land am ältesten. Gut mithalten kann auch der Stadtkreis Baden-Baden.

Das Statistische Landesamt sieht Baden-Baden bei den Frauen mit 84,4 Jahren auf dem 8. Platz und bei den Männern mit 80,3 Jahren auf Platz 11 unter den 44 Stadt- und Landkreisen. Das genaue statistische Kriterium ist die «durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt eines Jungen/Mädchens in Stadt - und Landkreisen in Baden-Württemberg». Am Ende der Tabelle bei beiden Geschlechtern liegt die Stadt Pforzheim.

Die Mitteilung des Statistischen Landesamt Baden-Württemberg im Wortlaut:

Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,7 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 84,1 Jahre. Dies geht aus den jüngsten Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum 2020 bis 2022 hervor. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um knapp 10 Jahre bei den Frauen bzw. um gut elf Jahre bei den Männern höher als Anfang der 1970er-Jahre. Seinerzeit betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für MädchentS1. Gegenüber den »Vor-Corona-Jahren« 2017 bis 2019 ist die Lebenserwartung sowohl der Männer als auch der Frauen geringfügig um 0,1 Jahre gesunken.

 

Die fast stetig gestiegene Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten ist vor allem auf eine deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurückzuführen. Diese ist nunmehr auf etwa ein Siebtel des Standes von 1970/72 zurückgegangen. Während Anfang der 1970er-Jahre etwa 20 von jeweils 1 000 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr starben, sind es gegenwärtig nur ca. 3 von 1 000 Neugeborenen. Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen. So können beispielsweise 75-jährige Männer nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich 11 Jahren erwarten; Anfang der 1970er-Jahre waren es lediglich etwa 7 Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar 13 Jahre, 1970/72 waren es dagegen nur ca. 8 Jahre.

Baden-Württemberg hat seit Beginn der 1970er-Jahre im bundesweiten Vergleich regelmäßig die höchste Lebenserwartung Neugeborener. Im Zeitraum 2020 bis 2022 lag die Lebenserwartung neugeborener Mädchen in Deutschland bei 83,2 Jahren, die der Jungen bei 78,3 Jahren. Damit haben baden-württembergische Knaben bei der Geburt die Aussicht auf eine um 17 Monate höhere Lebenserwartung als im Bundesdurchschnitt, bei den Mädchen sind es immerhin 11 Monate mehr. Verglichen mit den Bundesländern mit der geringsten Lebenserwartung leben Baden-Württembergerinnen im Schnitt 2 Jahre länger, bei den Baden-Württembergern sind es sogar knapp 4 Jahre.

Innerhalb des Landes weist derzeit die weibliche Bevölkerung in Heidelberg die höchste Lebenserwartung auf, gefolgt von den Landkreisen Tübingen, dem Bodenseekreis und Breisgau-Hochschwarzwald. Am geringsten ist die derzeitige Lebenserwartung der Frauen in Pforzheim. Am ältesten wird momentan die männliche Bevölkerung im Landkreis Tübingen, gefolgt von Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Böblingen sowie den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Stuttgart. Am geringsten ist derzeit die Lebenserwartung der Männer in Pforzheim.

Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung sind vielfältig. Entscheidend hierfür dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus.

Die höhere Lebenserwartung der Frauen gegenüber der der Männer ist teilweise genetisch bedingt, vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen: Frauen ernähren sich im Schnitt gesünder; sie setzen sich im Alltag weniger Gefahren aus, verüben deutlich seltener Suizid und nehmen häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

Bild Statistisches Landesamt Baden-Württemberg




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