Globale Risiken 2024 – KI-generierte Falschinformationen größtes globale Risiko – Gastkommentar von Thomas Bippes

Baden-Baden, 16.01.2024, Bericht: Redaktion In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de Beiträge von Gastkommentatoren. Zum engeren Kreis gehören der Baden-Badener Bestsellerautor Franz Alt und Thomas Bippes, der sich insbesondere den Themen der Digitalisierung, IT und Künstlichen Intelligenz zuwendet.
Thomas Bippes war in der Zeit von 1998 bis 2006 Pressesprecher von Fraktion und Partei der CDU Rheinland-Pfalz und ist heute Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Fernhochschule – The Mobile University sowie Gesellschafter einer Online Marketing Agentur in Baden-Baden. Das Handwerkszeug für professionelles Online-Marketing lernte der Kommunikationsexperte im Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung, als Referent und Pressesprecher von Landtagsfraktionen sowie als Chefredakteur und Verleger von Mitgliedermagazinen für Institutionen und Verbände.
Kommentar: Thomas Bippes Der Global Risks Report des WEF macht deutlich, dass sich die Risikolandschaft gewandelt hat. KI-generierte Falschinformationen in Texten, Bildern und Videos gelten als das größte globale Risiko in den nächsten zwei Jahren. So lautet die Einschätzung von fast 1.500 Experten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (WEF) befragt wurden.
Er fällt sehr pessimistisch aus – der jetzt vorgelegte Weltrisikobericht 2024. Gut ein Drittel der Befragten hält eine globale Katastrophe in den kommenden zwei Jahren für wahrscheinlich. Die Risiken sind breit gefächert: Künstliche Intelligenz, Wetterextreme, soziale Spaltungen, Cyber-Unsicherheit, kriegerische Konflikte, Migration, wirtschaftlicher Abschwung, Luftverschmutzung. Die Botschaft des Weltrisikoberichts: Die Anpassungsfähigkeit der Welt stößt an ihre Grenzen.
Obwohl 2024 die Gefährdung der Demokratie die Liste der kurzfristigen globalen Risiken anführt, bleibt der Klimaschutz wichtig. Aber die Sorge vor Fake News wird aktuell als «größtes Risiko für die kommenden zwei Jahre» genannt, gefolgt von Extremwetter-Ereignissen, gesellschaftlicher Polarisierung und bewaffneten Konflikten. Saadia Zahidi, Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums, macht deutlich, dass KI-generierte Fake News und Cyberangriffe derzeit weltweit die unmittelbar größten Risiken darstellen – insbesondere mit Blick auf die anstehenden Wahlen in mehreren großen Ländern wie den USA, Großbritannien und Indien. Insgesamt finden in 2024 Wahlen in 76 Ländern statt, bei denen mehr als vier Milliarden Menschen an die Wahlurnen gerufen werden.
Diese Wahlen werden über das Schicksal von Nationen und Regionen entscheiden. KI kann heute Modelle zur Beeinflussung großer Wählerpopulationen entwickeln, die wir uns noch vor kurzem nicht einmal vorstellen konnten. Die Risikolandschaft hat sich verändert. Falsche Informationen können die Legitimität gewählter Regierungen untergraben und demokratische Prozesse gefährden. Der Global Risks Report warnt sogar vor zivilen Unruhen, die von gewalttätigen Protesten über Hassverbrechen bis hin Terrorismus reichen können.
Der Global Risks Report des WEF ist nicht der einzige Bericht, der auf Gefahren der künstlichen Intelligenz hinweist. Auch der Risikobericht des politischen Analyseinstituts Eurasia Group nennt «unkontrollierte künstliche Intelligenz» als eines der größten Risiken, das vor allem die bevorstehenden US-Wahlen beeinflussen könnte.
Das Weltwirtschaftsforum mag ein düsteres Bild zeichnen, aber die Zukunft liegt in unseren Händen. Resignation ist fehl am Platz. Im Kampf gegen Fake News, ist Medienkompetenz entscheidend. Menschen müssen lernen, kritisch zu hinterfragen, Quellen zu überprüfen und unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen. Bildungsinstitutionen und Medienunternehmen müssen Ausbildung und Ressourcen bereitstellen, um diese Fähigkeiten zu fördern.
Es gibt bereits technologische Tools, um die Verbreitung von Fake News einzudämmen. Algorithmische Filter und Fact-Checking-Software können helfen, irreführende Informationen zu identifizieren und zu kennzeichnen.
Letztendlich liegt es an uns allen, die Verantwortung zu übernehmen und uns selbst sowie andere zu stärken, um Falschinformationen zu erkennen und ihnen aktiv entgegenzutreten. Denn: Nur eine informierte und widerstandsfähige Gesellschaft kann den Angriffen auf die Demokratie erfolgreich widerstehen.
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