Aus dem Rathaus Bühl

Große Geschichte der jüdischen Familie Wertheimer – Besuch der Enkel in Bühl

Große Geschichte der jüdischen Familie Wertheimer – Besuch der Enkel in Bühl
Besuch von Ada Goldfarb und ihrem Gatten Daniel Goldfarb in Bühl. Foto: Stadt Bühl

Bühl, 06.07.2018, Bericht: Rathaus Dieser Tage weilten Dr. Ada Goldfarb und ihr Gatte Daniel Goldfarb in Bühl. Ada Goldfarb ist die Tochter von Prof. Ernst Wertheimer und Enkeltochter von Leo Wertheimer, die beide in Bühl geboren wurden.

Mindestens fünf Generationen Wertheimers lebten in Bühl, bis sie durch das Dritte Reich und seine aggressive antijüdische Politik vertrieben wurden. Die Wertheimers hatten über mehrere Generationen einen Eisenhandel in Bühl aufgebaut und lebten in Gebäuden entlang der Hauptstraße. 1885 konnten sie die Villa des Fabrikanten Massenbach gegenüber dem Stadtgarten erwerben, wo sie bis zum Verkauf des Hauses im Jahre 1929 an die Sparkasse, die dort ihre Hauptstelle einrichtete, wohnten. Leo Wertheimer, der Großvater von Ada Goldfarb, verließ zusammen mit seiner Frau Hermine Bühl im Jahre 1939. Von Mannheim aus wurden die Wertheimers 1940 in das Lager Gurs deportiert, wo Leo Wertheimer starb. Zwei Stiftungen der Familie, die Alexander Wertheimer Stiftung und die David Moses Wertheimer Stiftung, bestanden noch bis Anfang der 40er-Jahre in Bühl. Ada und Daniel Goldfarb, die heute in Jerusalem wohnen, besuchten das Stadtmuseum, das Stadtgeschichtliche Institut, lernten einzelne Gebäude, die mit der Geschichte ihrer Familie verbunden sind, kennen und trafen sich zum Gespräch mit Oberbürgermeister Hubert Schnurr und Bürgermeister Wolfgang Jokerst. Mitglieder der Verwaltung und einige interessierte Bühler Bürger nahmen an diesem äußerst interessanten Austausch teil. Ein Besuch des jüdischen Friedhofs, auf dem die meisten ihrer Vorfahren ruhen, rundete das zweitägige Besuchsprogramm ab.


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