112 Starter bei Alpencup 2018 in Slowenien

Internationaler Erfolg der Gleitschirmflieger - Jonas Böttcher mit 3. Platz beim Alpencup

Internationaler Erfolg der Gleitschirmflieger - Jonas Böttcher mit 3. Platz beim Alpencup
Jonas Boettcher bei der Siegerehrung. Foto: Gleitschirmverein Baden e.V.

Baden-Baden, 02.06.2018, Bericht: Gleitschirmverein Baden e.V Man muss nicht in den Bergen geboren sein, um sich in den Bergen zuhause zu fühlen. Der 24 Jahre junge Paragliding-Pilot Jonas Böttcher aus dem badischen Bischweier hat dies als einer der international besten Gleitschirmpiloten erneut unter Beweis gestellt.

Beim Alpencup 2018 in Slowenien belegte er Mitte Mai den hervorragenden 3. Platz von insgesamt 112 Startern. Seit Jahren als Bundesligapilot erfolgreich, konnte sich das Vereinsmitglied des Gleitschirmverein Baden e.V. − die Schwarzwaldgeier − in dem hochkarätig besetzten Starterfeld dank seiner taktischen und fliegerischen Fähigkeiten durchsetzen.

Ziel des Wettbewerbs war es, eine knapp 50 Kilometer lange Start-Ziel-Strecke in möglichst kurzer Zeit zu fliegen. Die Piloten starten bei Gleitschirmwettbewerben in einem Zeitfenster von rund einer Stunde von einem hoch gelegenen Startplatz, kreisen in der Thermik empor und fliegen dann mit der Aufgabe verschiedene Wendepunkte zu passieren dem Ziel entgegen. Da sie im Geradeausflug meist an Höhe verlieren, müssen sie immer wieder thermische Aufwinde finden, die sie nach oben tragen. Das Ziel im Auge behalten die Piloten mithilfe von GPS-Daten, die ihnen ihr Variometer liefert. Am Ziel angekommen, werden die gespeicherten Daten von der Wettbewerbsjury ausgewertet.

Jonas Böttcher, aktuell auf Platz 85 der internationalen Paragliding-Weltrangliste und auf Platz 3 der Gleitschirm-Bundesliga positioniert, gelang es beim Alpencup 2018 an der entscheidenden Stelle mehr Höhe zu gewinnen als seine Mitstreiter. «Wir hatten starke Bewölkung und viel feuchte Luft, was mich anfangs zum langsamer Fliegen bewegt hat. Das war mein Vorteil. Denn bei der ersten Wende konnte ich so besser beurteilen wo die relevanten Aufwinde zu erwarten waren,» erklärt Jonas Böttcher. Zusammen mit drei weiteren Piloten konnte er sich danach deutlich höher über die führende, unter ihnen fliegende Führungsgruppe setzen, diese überholen und seinen Vorsprung bis ins Ziel halten. «Über der Stadt Nova Gorica, konnte ich wieder ein Steigen finden und bin 20 Kilometer durch das Flachland geflogen. Rund 10 Kilometer vor Ende des Tasks wusste ich, jetzt kann ich Vollgas fliegen. Die meisten anderen Piloten zögerten hier zu lange. Diese Entscheidung hat mir letztlich den 3. Rang gebracht.»

Der 24-jährige Student des Wirtschaftsingenieurwesens fliegt bereits seit seiner Kindheit. Zunächst als Passagier mit seinem Vater Rolf Böttcher − einem Gleitschirmpiloten der ersten Stunde − und dann ab dem 14. Lebensjahr selbstständig. In seiner bereits 10 Jahre umspannenden Karriere als Gleitschirmpilot konnte Jonas Böttcher in zahlreichen Wettbewerben Spitzenpositionen belegen und bewegte sich in den vergangenen Jahren immer unter den TOP drei der Gleitschirm-Bundesliga der Klasse der Serienschirme. Danach gefragt, was für ihn den besonderen Reiz des Wettkampffliegens ausmacht, erklärt Jonas Böttcher: «Die Kombination aus Taktik und Geschwindigkeit und natürlich das Fliegen selbst. Das Wettbewerbsfliegen ist wie eine Mischung aus Segel-Regatta und Radrennen. Segeln, weil man eine vorgegebene Strecke mit GPS-Bojen absolvieren muss und Radrennen, da man im Pulk schneller fliegen kann als alleine.

Zum Schluss hin will jeder den Endspurt gewinnen. Bis kurz vor Ende des Rennens fliegt man zusammen und gegen Ende versucht jeder nochmal durch eine eigene Routenwahl und mit taktischen Entscheidungen die Nase vorne zu haben.» Beim Alpencup 2018 ist dies dem Mitglied des Gleitschirmverein Baden e.V. − die Schwarzwaldgeier − Jonas Böttcher erneut auf beeindruckende Weise gelungen.


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