Ermittlungsverfahren eingestellt
Kritik der Baden-Badener Staatsanwalt an „örtlichen Medien“ – Zu Unrecht sexuellen Missbrauch „in den Raum gestellt“
Baden-Baden, 15.06.2023, Bericht: Redaktion In einer Erklärung arbeitete die Staatsanwaltschaft Baden-Baden gestern einen Fall auf, der während der Fastnachtszeit hohe Wellen schlug.
Einem Kind sollen bei einer Fastnachtsveranstaltung angeblich K.O.-Tropfen zugeworfen worden sein. Zu Unrecht hatte das Badische Tagblatt von einem «Skandal» und von «gefährlichem Wahnsinn» gesprochen und sexuellen Missbrauch in den Raum gestellt. Ermittlungen und die Befragung von 36 Zeugen haben nun ergeben, dass das Pipetten-Fläschchen nur Wasser enthielt und aus dem Kindergarten stammte.
Die Erklärung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden vom 14. Juni 2023 im Wortlaut:
Am 23.02.2023 wurde der Polizei mitgeteilt, ein fünfjähriges Kindergartenkind in Rheinmünster habe von einem Mitglied eines örtlichen Fastnachtsvereins anlässlich einer Fastnachtsveranstaltung ein Fläschchen mit K.O.-Tropfen zugeworfen bekommen, woraufhin in der örtlichen Presse der Verdacht eines beabsichtigten sexuellen Missbrauchs in den Raum gestellt und das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft massiv kritisiert wurde, die beabsichtigten, von weiteren Ermittlungen abzusehen, nachdem eine privat durchgeführte chemische Untersuchung ergeben hatte, dass in dem Fläschchen keine unter das Betäubungsmittelgesetz fallende Substanz festgestellt wurde. Im Badischen Tagblatt wurde von «Skandal» und «gefährlichem Wahnsinn» gesprochen.
Nach Vernehmung von 36 Zeugen und einer kriminaltechnischen Untersuchung der sichergestellten Substanz durch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ist die Staatsanwaltschaft Baden-Baden nun zu dem Ergebnis gelangt, dass keinerlei Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen und hat das sich gegen Unbekannt richtende Ermittlungsverfahren eingestellt.
Kein Mitglied der «Greffner Waldmännle» hat ein Fläschchen geworfen, das Pipetten-Fläschchen enthielt nur Wasser, es stammte aus dem Kindergarten und wurde – wie auch mehrere andere gleichartige Pipetten-Fläschchen - dort eingesetzt, um die Feinmotorik der Kinder zu schulen.
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.
