Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Gastronomiedichte in Baden-Baden schlägt alle Rekorde“ – „Meist Fress- und Sauforgien“ – „Ganze Kraft einsetzen, eine lebenswerte Stadt zu erhalten“

Baden-Baden, 30.05.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Martin Müller-Petersen Stellung zu den Leserbriefen von goodnews4-Leserin Jasmine Stadler und goodnews4-Leser Wolfgang Holstein.

In der goodnews4-Ausabe vom 26.05. wurde in 2 Leserbriefen (Stadler/Holstein) unabhängig voneinander und jeweils mit anderen Themen befasst zweifelsfrei festgestellt, dass das aus dem Altertum stammende Sprichwort «wie der Herr, so´s Gscherr» zumindest in Baden-Baden seine volle Gültigkeit entfaltet.

Im Grundtenor wird in beiden Leserbriefen moniert, dass die Bevölkerung an der Entwicklung der Stadt keinerlei Interesse hat und die Stadtverwaltung jede noch so unsinnige und kostenträchtige Entscheidung durchführen kann, ohne auf erbitterte Gegenwehr der Bevölkerung zu stoßen.

Dies ist meines Erachtens in der Tatsache begründet, dass Baden-Baden keine gesunde Einwohnerstruktur aufweist. Wenn die Bewohner sich zu 1/3 aus Eingeborenen, 1/3 Zugezogenen und 1/3 Ausländern zusammensetzt, dann hat es hier nie eine in sich gewachsene Gemeinschaft gegeben. 2/3 der Bevölkerung sind nicht hier geboren, sondern aus den verschiedensten Gründen zugezogen und könnten, wenn sie wollten und da jeglicher Vergangenheitsbezug fehlt, die Stadt jederzeit wieder verlassen. Und genau darauf scheint die Strategie der Stadtverwaltung ausgerichtet zu sein. Da sich die Bevölkerung nicht für die Zukunft der Stadt interessiert, sind Zukunftsstrategien nicht erforderlich und man belässt es bei dem allgemein beliebten primitiven, aber bewährten Motto «Brot und Spiele», um die Bevölkerung bei Laune zu halten.

 

Die Gastronomiedichte in Baden-Baden schlägt alle Rekorde und liegt, bezogen auf die Einwohnerzahl weit über der von größeren Städten. Und was das Niveau der Veranstaltungen betrifft, nun ja, auch da dominieren meist Fress- und Sauforgien. Man bedient die primitivsten Instinkte der Menschen und fährt scheinbar gut mit dieser Strategie im angeblich so «noblen» Baden-Baden.

Damit versuchen interessierte politische Kreise die Tatsache zu verdrängen, dass die Bevölkerung von Baden-Baden in einer neidumwobenen Gemeinde lebt, hinter deren noch halbwegs glänzenden Fassaden eines Potemkinschen Dorfes sich eine nicht mehr finanzierbare durch und durch marode Infrastruktur verbirgt.

Während z.B. der verantwortungsbewusste Oberbürgermeister von Bühl eine zeitlich befristete Haushaltssperre verfügt, und zwar solange bis aufgrund der aktuellen finanziellen Unabwägbarkeiten bei Einnahmen und Ausgaben eine belastbare Übersicht besteht, lebt man in Baden-Baden nach wie vor nach dem Motto «Geld spielt keine Rolle, da ohnehin keines vorhanden» und vertraut darauf, dass die Kundeneinlagen der Sparkasse ausreichen, der Stadt weiterhin Kredite in unbegrenzter Höhe zur Verfügung zu stellen.

Wer sollte diesem, auf Dauer unhaltbaren Zustand ein Ende bereiten? Hier liegt die Verantwortung eindeutig an den gewählten Volksvertretern, die ihre ganze Kraft dafür einsetzen sollten, eine lebenswerte Stadt zu erhalten in der das Interesse der Bürger im Vordergrund steht. Wenn diese sogenannten Volksvertreter jedoch in Kenntnis des Vorgenannten nach Kräften ihr eigenes Süppchen kochen und nur alle Vorteile aus ihrem Amt ziehen wollen, dann ist für die Zukunft von Baden-Baden Hopfen und Malz verloren.

Martin Müller-Petersen
Baden-Baden


Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.

PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.