Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Verkehrschaos in der Innenstadt“ – „Aber weit und breit kein Ordnungsdienst“

Baden-Baden, 02.05.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.

Seit einigen Wochen ist der neue Leiter für das Verkehrswesen in Baden-Baden im Amt (Leserbrief goodnews4 vom 20.03.). Und was hat sich bisher im Verkehrswesen zum Positiven verändert? NICHTS! Im Gegenteil, wer das Verkehrschaos am vergangenen Mittwoch und Donnerstag in der Innenstadt miterlebt hat fragt sich, ob es hier überhaupt einen Ordnungsdienst gibt. In fast alle größeren Innerstädtischen Straßen stand der Automobilist im Stau, es ging nicht vorwärts aber auch nicht zurück. Natürlich führen Innerstädtische Baustellen zu Verkehrsproblemen, aber wo ist die ordnende Hand, die gerade an solchen Tagen gebraucht wird?

Einer eigenen Beobachtung zufolge haben am Freitagmittag dutzende von privaten PKWs den Leopoldplatz in verkehrswidriger Weise überquert. Aber weit und breit kein Ordnungsdienst. Wäre ja auch zu viel von diesen Teilzeit-Sheriffs verlangt, wenn sie sich der Wut der fehlgeleiteten Autofahrer aussetzen müssten. Dafür ist ihre Entlohnung zu karg. Dann lieber auf Tauchstation gehen und warten bis sich der Sturm gelegt hat.

Was ist eigentlich mit den Pollern, die für viel Geld installiert wurden, zwischenzeitlich aber scheinbar aber alle defekt und somit nicht mehr nutzbar sind. Regressmöglichkeiten gegen den Auftragnehmer bestehen offensichtlich nicht und die als Hoffnungsträger verkündete neue Firma, welche für funktionierende Poller sorgen sollte, ist bisher noch nicht im Einsatz gesichtet worden. Wie stellt sich die Stadtverwaltung nun die Lösung für die geplanten Straßensperrungen vor? Von den sogenannten Volksvertretern, dem Gemeinderat ist ebenfalls nichts zu vernehmen. Noch nicht einmal zu einem «offenen» Brief hat es bislang gereicht. Aber das verwundert nicht, da ein Großteil der Gemeinderäte nicht in der Stadt, sondern in den umliegenden Dörfern wohnen und demzufolge die Tagesabläufe in der Innenstadt gar nicht mitbekommen. Auch ein Thema, welches vor der nächsten Kommunalwahl noch einmal entsprechend vertieft werden muss!

 

Aber nicht nur die Innerstädtische Verkehrssituation wird immer unangenehmer. Auch in den Stadtteilen greifen immer mehr Wildwest-Manieren um sich.

Eine Unsitte, die zunehmend um sich greift, sind Firmenautos in Wohngebieten. Immer mehr gewerbliche Fahrzeuge werden über Nacht und an den Wochenenden vor Privathäusern geparkt. Bisher handelt es sich meist um kleinere Transporter, aber auch schon 7,5-Tonner wurden in Wohngebieten gesichtet. Diese Fahrzeuge gehören offensichtlich Firmen, die sich einen entsprechenden Parkplatz für ihre Firmenfahrzeuge nicht leisten können oder wollen und deshalb ihren Mitarbeitern gestatten, mit diesen Firmenwagen nach Hause zu fahren. Die Firmen sparen sich die Kosten für Firmen-Parkplätze, die betreffenden Mitarbeiter freuen sich, dass sie keinen eigenen Wagen zu Fahrten von und zur Arbeitsstelle nutzen müssen und die Anwohner ärgern sich, weil diese Fahrzeuge weder schön anzuschauen sind noch Schmuckstücke für die Wohngegend darstellen. Gewerbefahrzeuge haben nachts und an Wochenenden und Feiertagen in reinen Wohngebieten nichts verloren.

Wie lange dauert es, bis man sich auch in Baden-Baden endlich dazu aufrafft, im gesamten Stadtgebiet kostenpflichtige Anwohner/Allgemein-Parkberechtigungen zu vergeben um diesem Unwesen eine Ende zu bereiten? Während Hauseigentümer Garagen erstellen müssen und Mieter Garagenmiete bezahlen, parken die «Oberschlauen» kostenlos auf städtischem Grund (Straßen). Eine Ungerechtigkeit sondergleichen. Wie blöd ist die Stadtverwaltung, sich so eine sichere lukrative Einnahmequelle entgehen zu lassen? Das funktioniert in anderen Städten hervorragend, also warum liegt man ausgerechnet in Baden-Baden wie üblich weit hinter der Zeitrechnung zurück?

Kurzum, es gibt viel zu tun (nicht nur) im Bereich Verkehrswesen und es wäre schön, wenn man vielleicht in einem überschaubaren Zeitraum mal eine Verbesserung der Verkehrssituation vermelden könnte, denn die Straßen und Parkräume werden nicht mehr, aber es werden täglich neue Fahrzeuge zugelassen. Vielleicht müssen für die Verkehrsplanung noch 10 weitere hoch bezahlte «Spezialisten» eingestellt und diverse teure Gutachten in Auftrag gegeben werden, denn unsere Stadtführung, die ja bekanntlich aus der tiefsten Provinz stammt, ist völlig überfordert mit den aktuellen Gegebenheiten und hat keine Ahnung wie fortschrittlich man in anderen Städten vorgeht.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden


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