Baden-Baden, 19.05.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Martin Müller-Petersen Stellung.

Um der in Baden-Baden sich immer weiter ausbreitenden Billig-Gastronomieszene und diesem zwangsläufigen Gastronomischen Billig-Image etwas entgegenzusetzen, versucht man seitens des Tourismusverbandes Baden-Baden als «Genuss-Hotspot» zu profilieren.

Weil in Baden-Baden die Lokale dominieren, die Gerichte zwischen 7,80 Euro und 15 Euro anbieten, hält man mit einer Veranstaltung dagegen, deren Eintrittspreis mit 95 Euro schon dokumentieren soll, welche lukullischen Genüsse zu erwarten sind und sich diese Veranstaltung nicht an simple «Nahrungsaufnehmer» richtet, sondern an Gourmets wendet. Das dokumentiert sich auch in Menüpreisen ab 456 Euro aufwärts bis zur Raritätenverkostung für 2.950 Euro, welche dem Vernehmen nach jedoch noch nicht ausgebucht sein soll. Alle Preise pro Person und mit Ausnahme des Raritätenmenüs ohne Getränke versteht sich.

Ein weiterer verzweifelter, aber wahrscheinlich vergeblicher Versuch der Verflachung des Niveaus in Baden-Baden entgegenzuwirken. Man darf gespannt sein, welche Stadt-Honoratioren diese Veranstaltung besuchen oder beim Champagner-Empfang beim Frühjahrs-Meeting in Iffezheim präsent sind. Die örtliche Presse wird sicher schöne und aufschlussreiche Bilder über diese Veranstaltungen veröffentlichen?

Martin Müller-Petersen
Baden-Baden

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