Baden-Baden, 08.12.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Badener FDP verliert die Geduld – «Die Stadt wimmelt von Flüchtlingen» – «Bettler belästigen die Fußgänger in der Innenstadt».

Ach, jetzt fällt auch Herrn Stadtrat René Lohs und seiner FDP langsam ein, dass die 2015 von Frau Merkel initiierte und von Herrn Scholz fortgesetzte Masseneinwanderung von Menschen aus überwiegend anderen Kulturkreisen doch keine so gute Idee war, d.h. massive Probleme in unserer Gesellschaft zur Folge hat. Nun will man auf einmal keine Migranten mehr im Hotel Deutscher Kaiser in Lichtental oder in Containern in Sandweier und dem Rebland mehr. Oh, man spricht nun sogar in Wortwahl der bösen AfD von den «sogenannten Flüchtlingen»! Ich weiß nur nicht, ob ich der FDP ihre aktuelle Kehrtwende so richtig abnehmen kann. Diese Partei sieht in ihrem Wahlprogramm Deutschland doch weiterhin als Einwanderungsland und befürwortet eine Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Globalen Süden. Die erhofften Fachkräfte werden aber weiterhin nicht im großem Maßstab nach Deutschland kommen. Warum sollte ein die Sprachen der ehemaligen Kolonialherren Großbritannien und Frankreich gut beherrschender Ingenieur aus Afrika denn ausgerechnet nach Deutschland kommen? Ihm wird doch in den englischsprachigen USA oder Kanada auch karrieremäßig viel mehr geboten. Und macht nicht die FDP – zwar unter gelegentlichen Protesten – in der Ampelregierung seit Jahren die rot-grüne Agenda «everybody is welcome in Germany» brav mit? Die einzige Partei, welche die Probleme einer unkontrollierten Einwanderung von Anfang an klar benannt und unmissverständlich eine Kehrtwende um 180 Grad in der Migrationspolitik gefordert hat, war und ist immer noch die Alternative für Deutschland, AfD. Dafür wurden und werden die Politiker der AfD dann von den anderen Parteien als Rassisten und Nazis diffamiert.

Der Mensch ist im Gegensatz zum Tier nicht nur ein Natur- sondern auch ein Kulturwesen, d.h. er ist in großen Umfang von der Kultur geprägt, in der er sozialisiert wurde. Und die Kulturen der verschiedenen Weltregionen weisen trotz etlicher übergreifender Gemeinsamkeiten auch viele Unterschiede auf: Mannigfaltige religiöse und weltanschauliche Einstellungen, divergierende Familienstrukturen, unterschiedliche Wertschätzungen von Bildung und Wissenschaft, voneinander abweichende Einstellungen zum Arbeitsleben, den Rechten von Frauen und Minderheiten und zur Konfliktlösung mit oder ohne Gewalt und natürlich unzählige Unterschiede des Verhaltens im Alltagsleben. Dies alles bringt der Einwanderer als Träger seiner Herkunftskultur mit in seine neue Heimat. Einzelne Elemente verschiedener Kulturkreise sind durchaus miteinander kompatibel und können harmonisch neben- oder auch miteinander existieren. Viele, vielleicht sogar die Mehrzahl dieser unterschiedlichen Kulturprägungen stehen aber in häufig auch unüberbrückbaren Konflikten miteinander, welche eine Gesellschaft im schlimmsten Fall innerlich zerreißen können, und genau das passiert gerade in Deutschland!

Diese Vorstellungen vom Menschen als primär kulturell geprägtem Wesen sind übrigens nicht meine eigene geniale Idee. Sie wurden bereits vor Jahrzehnten z.B. vom Zoologen und Verhaltensforscher Konrad Lorenz, dem Humanethologen Irenäus Eibl-Eibesfeldt oder dem Philosophen Arnold Gehlen in ähnlicher Form angedacht und von vielen Ethnologen in Feldforschungen im Detail wissenschaftlich untermauert. Leider gelten diese Gedanken angesehener Forscher den häufig im linken Soziologen und Politologen-Biotop der Universitäten aufgewachsenen Grünen und SPD-lern inzwischen nur noch als verwerflicher Kulturrassismus. Hier ist auch geistig eine grundlegende Kehrwende erforderlich, welche die AfD bereits seit langem vollzogen hat. Es ist zu hoffen, dass auch Herr Lindner und seine FDP nun diesem von der AfD vorbereiteten Pfad von Vernunft, Wissenschaft und Realitätssinn folgen werden.

Boris Fernbacher
Baden-Baden

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