Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ zu „Good-Good Baden-Baden“ - „Muss die BBT diese Stadt wirklich dem Spott der Welt preisgeben?“ - Für wen soll dieses Hühnergackern gelten?

Baden-Baden, 05.03.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Zweideutiger neuer Slogan für Baden-Baden − Stadträtin Sperling-Theis fand Begriffsdefinition in Slang-Dictionary − «super potent drugs» und «bomb ass pussy».

Zwei Frauen: OB Magret Mergen und die Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH (BBT) Nora Waggershauser wollen Baden-Baden ein neues Image verpassen. Wohlgemerkt: es soll nicht der steuerzahlende, hier lebende Baden-Badener angesprochen werden, sondern irgendwelche Touristen, die hier Lifestyle suchen, perfekt Englisch sprechen und sich von dem «sensationellen» Plakatbildchen angesprochen fühlen. So dümmlich soll sich jemand ein Hirschgeweih aufsetzen lassen oder besser die Hörner? Auch hier ist die Devise: # ME TOO!

Sicher soll diese phänomenale Werbung auch als Diskussions- und Druckmittel für die Verhandlungen zum BKV-Vertrag genutzt werden, oder etwa nicht? Als Bürger dieser Stadt lehne ich die gestotterten Adjektive für Baden-Baden jedenfalls ab. Auf welchem Niveau landen wir hier? Baden-Baden als europäische «Lebenskulturstadt»? Wie kulturlos muss man sein, um das zu behaupten? Unsere österreichischen Nachbarn nennen die Deutschen nicht von ungefähr «Piefkes». Aber muss die BBT diese Stadt wirklich dem Spott der Welt und der Dummheit preisgeben? Vielleicht taugt der neue Marketingauftritt ab 7. März 2018 dem Fachpublikum der Internationalen Tourismusbörse in Berlin? In Berlin ist schließlich alles möglich − immer noch ohne Regierung 5 Monate nach der Wahl. Jedenfalls kann Baden-Baden gut auf Touristen verzichten, die sich von diesem Image anziehen lassen und diese Art von «Lifestyle» zu uns bringen.

Wir brauchen weder ein Silikon Valley in der Aumattstraße noch eine Verdopplung der Tourismusströme in unserer kleinen Stadt. Zentral liegendes Gewerbe besteht auch längst in Mischgebieten, wie z.B. der Ludwig-Wilhelm-Str. − mit Tiefgarage und Durchgang zu einem Nobel-Hotel − so hört man jedenfalls. Gar nicht «top secret», sondern erhellend ist hierzu das Geleitwort von OB Mergen in dem vom BBT herausgegebenen «Baden-Baden Aktuell». Sie schreibt: «Ja, diese Stadt hat schon das ‘gewisse Etwas’ … überzeugen Sie sich selbst! Und zu weiteren Informationen … empfehle ich Ihnen nicht nur ‘Baden-Baden Aktuell’ … ganz praktisch im Handtaschenformat, sondern auch unsere Tourismusexperten.»

Tradition, Stilgefühl, Kultur und Manieren sind hier in Baden-Baden Jahrhunderte alt und sollen nun vernichtet werden. Das ist Barbarei und unverzeihliche Missachtung aller Baden-Badener Bürger und Bürgerinnen. Also: «Diese Stadt hat schon das gewisse Etwas» − werden wirklich alle Bedürfnisse befriedigt? Man wird doch noch fragen dürfen, oder?

Gertrud Mayer
Baden-Baden


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