Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zu Twitter/X-Post des Baden-Badener SPD-Vorsitzenden – „Herr Baranek, ich will versuchen Ihnen zu erklären warum an Weihnachten die Glocken läuten“

Baden-Baden, 06.10.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung.

Herr Dirk Baranek, Vorsitzender der SPD Baden-Baden, schreibt mit Datum vom 25. Dezember 2022 auf seinem Twitter-Kanal folgendes:

«Es ist 00:24 Ujr. In Baden-Baden läuten die Glocken. Warum? Weil des Gottes Sohn geboren wurde. Vor 2022 Jahren, so das Narrativ. Come on, wie absurd ist das eigentlich!»

Nun; Herr Baranek, ich will versuchen Ihnen zu erklären warum an Weihnachten die Glocken läuten und wieso das nicht so «absurd» ist wie es Ihnen erscheint:

Auf den 25. Dezember ist die Geburt von Jesus Christus datiert. Und dieser Mann aus Nazareth und das «Narrativ» von seiner Gottessohnschaft ist der Gründungsmythos und wichtigste Bezugspunkt einer Weltreligion. Für 2,5 Milliarden Menschen auf aller Welt (darunter an die 40 Millionen Deutsche) ist er immer noch der Erlöser, Sohn Gottes und ethische Richtschnur ihres Handelns. Natürlich müssen Sie, Herr Baranek, nicht der christlichen Sichtweise folgen und die Geburt Jesu auch nicht feiern. Dennoch sollten Sie die folgenden Gedanken berücksichtigen: Das Christentum hat in der Zeit nach dem Untergang des römischen Reichs in Europa mit seinen Klöstern Inseln der Bildung, Wissenschaft und Verwaltung in einer halb-barbarischen Welt geschaffen. Ganz nebenbei haben die Klöster auch noch die landwirtschaftlichen Anbaumethoden verbessert. Bis in die frühe Neuzeit waren die meisten Wissenschaftler, Philosophen, Übersetzer und Dichter Geistliche, also Männer der Kirche. Sie haben u.a. versucht eine Ethik des Mitleids und der Mitmenschlichkeit zu etablieren und ferner die Grundlagen für den Rationalismus und die europäische Aufklärung gelegt, von deren Errungenschaften wir heute noch alle profitieren. Das Christentum hat fast alles im heutigen Europa maßgeblich mitgeprägt: Ethik, Philosophie, Rechtswissenschaften sowie Grund- und Menschenrechte, Literatur, Malerei, Musik und die Volkskultur. Ohne Christentum würde unser Europa gänzlich anders aussehen! Es gehört untrennbar zur europäischen und auch deutschen Geschichte und Kultur.

 

Fazit: Wer wie Sie, Herr Baranek, das Glockengeläut an Weihnachten, welches uns auch daran erinnert woher wir kommen und wer wir sind, für «absurd» hält, verneint damit in letzter Konsequenz auch unser Europa mit seinen Werten von Nächstenliebe und Toleranz, sowie schlussendlich auch unser deutsches Vaterland. Bedenken Sie dies bitte, wenn Sie in drei Monaten unter dem Weihnachtsbaum erneut die Kirchenglocken zur Geburt Jesu Christi läuten hören!

Boris Fernbacher
Baden-Baden


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