Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung – Zum FC Bayern – „Moderner Menschenhandel“ – „Die Blamage im Supercup, FC Bayern trotz Heimspiel mit 0:3 noch gut bedient“

Baden-Baden, 14.08.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Martin Müller-Petersen Stellung.

Handelt es sich bei dem Fußballverein FC Bayern München eigentlich noch um einen «Fußball-Verein» oder eher um eine «Fußballspieler Handelsgesellschaft»?

Eher wohl um zweiteres, denn im internationalen Fußball spielt diese aus X Nationen zusammengewürfelte Mannschaft keine nennenswerte Rolle, aber im Handel mit Spielern sind die Bayern mit ihren vielen Millionen zumindest unter den deutschen Clubs immer mit vorne dabei. Zwar können sie nicht mit den Scheichs anderer renommierter ausländischer Vereine mithalten, aber um ein Titelchen in Deutschland gegen zweitrangige Mannschaften zu gewinnen reicht es immer noch.

Der FC Bayern hat sich unter dem Wurstfabrikanten Hoeneß eine ganz einfache, aber erfolgreiche Strategie zurechtgelegt. Man unterzieht sich im Verein nicht der Mühe eigenen Nachwuchs aufzubauen, von ganz wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, wie z.B. das Talent Musiala, sondern kauft sich einfach was man braucht. Und weil für ausländische Stars meistens das Geld nicht reicht, greift man halt auf gute Spieler in anderen deutschen Vereinen zurück.

Diesmal hat das Geld aber dank großzügiger Sponsoren und den eigenen Zuschauern, die selbst dann das Stadion für hohe Eintrittsgelder füllen, wenn Spiele gegen Mannschaften anstehen, deren Heimat eigentlich die 2. Liga ist und deren gesamtes Jahresbudget in etwa so hoch ist, wie das Jahresgehalt eines einzigen Bayern-Spielers, z.B. des Herrn Kane, der 25 Millionen Euro als Jahresgehalt, bzw. 100 Millionen Euro für die gesamte Vertragslaufzeit von 4 Jahren kassiert.

 

Die Namen der Sponsoren sollte man im Hinterkopf behalten, denn deren überteuerte Produkte aus welchen sie sich ihre Sponsorentätigkeit leisten können, werden schließlich von deren Kunden bezahlt. Auch von denen, die mit Fußball nichts am Hut haben, und schon gar nicht diese hirnlosen, krummbeinigen Fußballer finanzieren wollen die ihre Verträge, die sie ohnehin nicht selbst aushandeln können, mit 3 Kreuzchen unterschreiben.

Eigentlich benötigen die Bayern keinen Sportdirektor, solange die Altmänner-Freundschaft zwischen den Herren Watzke und Hoeneß besteht. Der eine baut talentierte Spieler in seinem Club auf und verkauft sie dann an seinen Freund im anderen Club weiter. Wenn diese dann «einschlagen», wie z.B. Lewandowski, dann freuen sich beide, wenn nicht, wie im Falle Götze, dann wird der erfolglose Spieler halt wieder zurückgekauft. Dies hat sich jahrelang bis zum Rückzug des Herrn Hoenes bestens bewährt. Aber kaum war der nicht mehr da, wurde von seinen unfähigen Nachfolgern erfolglos mit vielen Millionen herumgeworfen und beim FC Bayern war die Drehtür der am häufigsten benutzte Gegenstand auf dem Vereinsgelände. Spieler rein, Spieler raus, Trainer rein, Trainer raus, bis es den alten Herren zu dumm wurde und nun wieder der Bayern-Übervater Hoeneß die Zügel in die Hand genommen hat.

Nun ja, so kann man einen Fußball-Verein auch führen. Aber wird der dann seinem ursprünglichen Zweck, wonach der Sport im Mittelpunkt stehen sollte, noch gerecht? Und ist es fair gegenüber den anderen deutschen Clubs, die bei den hohen Millionenverlockungen des FC Bayern ihre Spieler nicht halten können, auch wenn diese dann letztlich nur auf der Reservebank der Bayern landen?

Auch fragt sich der Laie was passiert eigentlich, wenn dem 100 Millionen-Star Kane von einem missliebigen Gegenspieler mit einem kräftigen Tritt die Kniescheibe zertrümmert, oder er zumindest so schwer verletzt wird, dass er viele Monate nicht spielen kann? Sind dann die 100 Millionen Euro beim Teufel oder springt eine Versicherung ein, die den Totalausfall und/oder die Weiterzahlung der immensen Gehälter übernimmt? Letztlich sind ja alles nur (verletzliche) Menschen.

Nach dem Marktwert der Spieler, der beim Kader des FC Bayern bei ca. 1 Milliarde Euro liegen dürfte, müssten diese theoretisch doch eigentlich jede andere Mannschaft in Deutschland besiegen können. Die Blamage im Supercup 2023, bei der der FC Bayern trotz Heimspiel mit 64.000 eigenen Fans im Rücken (von 70.000 Zuschauern) mit 0:3 noch gut bedient war, zeigt aber wieder überdeutlich, dass Geld keine Tore schießt. Der Trainer Tuchel wird bald mit der berüchtigten «Drehtür» Bekanntschaft machen, wenn es zu weiteren Niederlagen kommen sollte.

Martin Müller-Petersen
Baden-Baden


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