Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ - Zur Bürgerveranstaltung Radschnellweg

Baden-Baden, 12.05.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Ralph Neininger Stellung zu dem goodnews4-Bericht Trassenführungen für Radschnellwege − Thema bei Bürgerveranstaltung.

Eine spannende Zukunft rollt in unserem Regierungsbezirk heran, mit Bürgerbeteiligung par excellence. Bisher orientierten sich Verkehrsplanungen am Ist-Zustand, der von Kfz dominiert wird. Für eine Verkehrswende müssen wir Visionen umsetzen und zukunftsfähigen Verkehrsträgern wie Fahrrädern eindeutig Priorität einräumen, bei Aufteilung der Flächen und bei Investitionen.

Der Individualverkehr fordert neue Antworten auf eine sich nachhaltig verändernde Welt. Das Fahrrad ist nicht mehr das langsame Vehikel von Menschen, die sich kein Auto leisten können. Es ist zum smarten Verkehrsmittel für Gesundheits- und Umweltbewusste aufgestiegen, das uns erstaunlich flott fortbewegt. Zuweilen erklimmt es sogar das Niveau eines Statussymbols in Form eines teuren Exponats. Rad fahren gehört zum gesellschaftlich guten Ton. Wer «in» sein will, fährt Rad.

Das erfordert neue Verkehrskonzepte, eine neue Geisteshaltung für moderne Mobilität. Genau an diesem Anfang stehen wir. Es soll Radschnellwege geben, um als Berufspendler schneller, leichter und gesünder den Arbeitsplatz zu erreichen oder auf sportliche Weise die Schule ansteuern zu können. Am Montag, 14. Mai werden alle Bürger im Kreistagssaal des Landratsamts gehört, wo sie sich einen Radschnellweg zwischen Bühl und Karlsruhe wünschen. Viele Wechselwillige stehen in den Startlöchern, um in den Genuss eines solchen «Highways» zu kommen. Nur wer Rad fährt und weiß, wie es sich anfühlt und wie es rollen kann, wenn die Infrastruktur gut gemacht ist, sehnt sich nach einer solchen zeitgemäßen, schnellen, umweltfreundlichen und gesunden Fortbewegungsmöglichkeit mit dem Rad.

Es ist keine einseitige Medaille, bei der Radfahrende verdient eine Hauptrolle spielen. Arbeitgeber vermögen in der Öffentlichkeit als sexy wahrgenommen zu werden, wenn sie ihren Mitarbeitern das Gefühl vermittelt bekommen, dass mit dem Fahrrad die Freizeit nicht erst Zuhause sondern bereits am Werkstors beginnt. Mit Spaß am Radfahren, kombiniert mit einem Schuss Sport, schlägt das Zweirad das Auto um Längen. Und jetzt stelle man sich die Menschen vor, die auf diese Art zur Arbeit gelangen: Motivierte, kreative, leistungswillige und seltener krank werdende Mitarbeiter. Besser lassen sich in einer Firma schlummernde Potenziale nicht wecken.

Auch Kommunen haben Grund, ihre Außenwirkung und ihr Image selbstkritisch zu hinterfragen: Wo stehen wir eigentlich? Anhalts- und Ansatzpunkte dafür können nachgelesen werden auf www.fahrradklima-test.de. Es gibt überall noch viel Luft nach oben, um besser zu werden. Legendäre Vorbilder sind Holland und Kopenhagen. Seit 2017 fördert der Bund einen Radschnellweg, ab 2018 finanziert Baden-Württemberg zehn. Dabei wird es nicht bleiben. Alle wollen mehr Menschen motivieren, häufiger Wege mit dem Rad zurückzulegen. Gestalten Sie die mobile Zukunft unserer Gegend aktiv mit! Lassen Sie sich diese exklusive Gelegenheit nicht entgehen. Und kommen Sie am 14. Mai von 17.30-19.30 Uhr ins Landratsamt Rastatt und bringen Sie Ihre Gedanken, Anregungen und Wünsche ein.

Ralph Neininger
ADFC Baden-Baden Rastatt Bühl


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