93. Todestag

SPD-Stadtverband gedenkt Friedrich Ebert – Kranzniederlegung am Denkmal des Reichspräsidenten

SPD-Stadtverband gedenkt Friedrich Ebert – Kranzniederlegung am Denkmal des Reichspräsidenten
Vlnr: Werner Henn, Till Schwarzer, Michaela Zeyer, Bela Jacko, Ulrike Mitzel, Karin Fierhauser-Merkel. Foto: SPD

Baden-Baden, 01.03.2018, Bericht: SPD-Stadtverband In Anwesenheit von Vertreterinnen des Gemeinderats und der Ortsvereine, erinnerte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Werner Henn an die Verdienste des ersten frei gewählten Reichspräsidenten Friedrich Ebert.

Anlässlich des 93. Todestages legte die SPD einen Kranz am Denkmal nieder. «Friedrich Ebert ist eine der tragischsten Persönlichkeiten der Deutschen Geschichte, der seine Gesundheit dem Wohle der Demokratie opferte», so Henn. Vor genau sechs Jahren wurde mit Hilfe der Grenke-Stiftung dieses Denkmal errichtet und eingeweiht. Am 9. November 1918 hatte Max von Baden Friedrich Ebert das Amt des Reichskanzlers übergeben. Dies war die Grundlage dafür, dass nun einige längst überfällige demokratische und soziale Reformen verkündet werden konnten; zu ihnen zählten neben einer Reihe sozialpolitischer Maßnahmen unter anderem die Einführung des Acht-Stundentags und die Schaffung eines allgemeinen gleichen Wahlrechts für alle parlamentarischen Vertretungen im Reich unter Einschluss des Frauenwahlrechts. Erwartungen an eine weitergehende Umgestaltung der Gesellschaft, insbesondere umfassende Sozialisierungsmaßnahmen, konnten auf Druck der Konservativen nicht umgesetzt werden.

Der Einsatz des Militärs bei den Unruhen 1918/19, Schwierigkeiten bei der Durchsetzung sozialer und wirtschaftlicher Reformen und die ausbleibende Sozialisierung führten zu einer Entfremdung großer Teile der Arbeiterschaft von der Republik. Zugleich gab es im Bürgertum und im Beamten- und Justizapparat einflussreiche Gegner der neuen demokratischen Ordnung, die durch eine systematische Bekämpfung des republikanischen Staates und seiner Repräsentanten zur Aushöhlung der Demokratie beitrugen.

Am 28. Februar 1925 starb Friedrich Ebert, verbittert und gekränkt durch die Hetzkampagnen, die zu seinem frühen Tod im Alter von 54 Jahren beigetragen hatten.

Nach Eberts Tod wurde der greise Feldmarschall Paul von Hindenburg, ein Exponent der militärischen Führungsschicht des Kaiserreichs, der die parlamentarische Demokratie im Grunde ablehnte, zum Nachfolger gewählt. Acht Jahre später übertrug dieser Hitler das Amt des Reichskanzlers. «Ausgerechnet nach Hindenburg wird bis heute noch ein zentraler Platz der Stadt benannt. Den aufrechten Demokraten, Freiheits- und Widerstandskämpfern wird leider bis heute diese Ehre oft verwehrt», so Henn weiter.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.