Staatsanwaltschaft hat am Leopoldsplatz einiges zu tun

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage - Maschinenpistolen am Leopoldsplatz

Baden-Baden, 12.01.2018, Bericht: Redaktion Der Baden-Badener Leopoldsplatz steht nicht nur wegen illegaler Preisabsprachen und Korruption bei öffentlichen Bauaufträgen im Visier der Baden-Badener Staatsanwaltschaft.

Nun erhebt die Staatsanwaltschaft in einem anderen Fall Anklage «wegen bewaffneten bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge».

Die Meldung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut:

Durch einen Zufall gelang es den Ermittlungsbehörden, eine Gruppe junger Männer zu ermittelt, die, so die Erkenntnisse des Ermittlungsverfahrens, eine Bande bildeten, um große Mengen Marihuana und andere Betäubungsmittel zu verkaufen und sich zur Absicherung ihrer Rauschgiftgeschäfte mehrere Maschinenpistolen und andere Waffen sowie zahlreiche Munition besorgten. Mitte September 2017 wurde das Polizeirevier Baden-Baden verständigt, dass man wegen eines Wasserschadens in eine Wohnung am Leopoldsplatz in der malerischen Innenstadt von Baden-Baden, wo sich just Hunderte von meist jungen Besuchern des New Pop-Festivals bewegten, gelangen müsse. Nachdem es dem Vermieter nicht gelang, mit einem Schlüssel die Wohnung zu öffnen, als sich die Mieter nicht meldeten, wurde ein Schlüsseldienst hinzugezogen. Die Beamten des Polizeireviers staunten nicht schlecht, als sie in der Wohnung nicht nur einen offenen Wasserhahn, sondern eine große Marihuana-Indooranlage mit 72 Marihuanapflanzen feststellten. Dabei blieb es nicht, denn bei den Pflanzen und schon größeren Mengen zum Trocknen aufgehängten Stängeln lagen auch zwei Maschinenpistolen, mehrere hundert Schuss Munition und andere Waffen.

Die Ermittlungen weiteten sich schnell aus, denn zwei der Beschuldigten hatten noch Wohnsitze in Karlsruhe, und ein Beschuldigter wohnte zwischenzeitlich in Ulm. Bei der Durchsuchung zweier Wohnungen in Karlsruhe wurden eine zweite große Indooranlage mit 84 Marihuanapflanzen, Waffen und Munition sichergestellt. Der dann in Ulm festgenommene Beschuldigte, der zeitweise die Indooranlage in Baden-Baden mit betreut hatte, gab einen Hinweis auf einen vierten Beschuldigten in Karlsruhe, bei dem die Durchsuchung eine dritte Indooranlage mit 36 Marihuanapflanzen und weitere Waffen zu Tage förderte. Auch dieser vierte Beschuldigte legte ein Geständnis ab. Sichergestellt wurden u.a. mehr als 1.650 Gramm Marihuana, Kokain, Streckmittel und zahlreiche Waffen.

Gegenstand der nun erhobenen Anklage zur Großen Strafkammer sind 9 Verbrechen des bandenmäßigen bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, Besitz von automatischen Schusswaffen und von anderen verbotenen Waffen, Besitz von Munition und Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Einer der vier Beschuldigten ist auf der Flucht, einer der jetzt angeklagten Männer befindet sich noch in Untersuchungshaft und zwei der Angeklagten wurden gegen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Drei der Beschuldigten sind bereits massiv vorbestraft und haben jeweils schon mehrere Jahre Haft verbüßt.


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