Antrag für kombinierte Radfahrer-/Fußgängerbrücke

Werner Schmoll erklärt OB Mergen das Phänomen der „Rotläufer“ - „Bemühe mich seit 15 Jahren um eine Verbesserung der Ampelschaltung“

Werner Schmoll erklärt OB Mergen das Phänomen der „Rotläufer“ - „Bemühe mich seit 15 Jahren um eine Verbesserung der Ampelschaltung“
Fotomontage Günther Beile: kombinierte Radfahrer-/Fußgängerbrücke am Michaelstunnel.

Baden-Baden, 28.06.2018, Bericht: Redaktion Mit «Rotläufern» meint Stadtrat Werner Schmoll, SPD, nicht etwa die Spezies seiner seltener werdenden Parteigenossen, sondern «entnervte Fußgänger oder Radfahrer», die das rote Lichtsignal der Fußgängerampel ignorieren.

Diese Verkehrsteilnehmer seien «entweder erzürnt über die lange Wartezeit oder glauben, die Ampel sei defekt». Eine solche Situation sieht der SPD-Stadtrat am verkehrstechnisch neuralgischen Baden-Badener Verfassungsplatz. «Ich selbst bemühte mich bereits vor weit mehr als 15 Jahren um eine Verbesserung der Ampelschaltung und hatte damals auch einen Vororttermin mit Verwaltung und Verkehrsbehörde in dieser Sache. Leider konnte seinerzeit keine Änderung in Aussicht gestellt werden», schreibt Werner Schmoll an die Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen und unternimmt einen neuen Anlauf. «Ich beantrage deshalb im Namen der SPD-Fraktion der Gemeinderat möge beschließen: Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob eine kombinierte Radfahrer-/Fußgängerbrücke beim Verfassungsplatz/Berlioz-Anlage möglich ist.» Ausführlich erläutert der ausdauernde Werner Schmoll seinen Antrag auch mit einer Fotostrecke.

Das Schreiben von Stadtrat Werner Schmoll an OB Margret Mergen:

Kombinierte Radfahrer-/Fußgängerquerung zwischen Verfassungsplatz und Hector-Berlioz-Anlage

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

über viele Jahre hinweg gab es zahlreiche Bemühungen, die äußerst unbefriedigende und oft gefährliche Situation für Fußgänger und Radfahrer beim Überqueren des Verfassungsplatzes zu verbessern. Das Problem: Die langen Rotphasen führen immer wieder zu «Rotläufen» entnervter Fußgänger oder Radfahrer, die entweder erzürnt sind über die lange Wartezeit oder glauben, die Ampel sei defekt. «Die Rotläufer», oft aus einer Gruppe Wartender heraus, sind auch deshalb so gefährlich, da sie einen gruppendynamischen Effekt auslösen und viele Wartende, oft auch Kinder mitziehen.

Ich selbst bemühte mich bereits vor weit mehr als 15 Jahren um eine Verbesserung der Ampelschaltung und hatte damals auch einen Vororttermin mit Verwaltung und Verkehrsbehörde in dieser Sache. Leider konnte seinerzeit keine Änderung in Aussicht gestellt werden.

Am 4. Januar 2008 stellte ich den Antrag «Installierung einer ‘Lichtsignalanlage mit Restzeitanzeige’ am Fußgängerüberweg Verfassungsplatz/Waldseestraße» um wenigstens die Sicherheit des Überweges zu verbessern. Auch dieser Verbesserungsvorschlag wurde von der Verwaltung abgelehnt, obwohl es in anderen Städten positive Erfahrungen mit solchen Einrichtungen gab. Da es scheinbar keinerlei Spielraum für eine Optimierung der Querung im Sinne von Fußgängern und Radfahrern gibt, müssen andere Lösungen gefunden werden.

Ich beantrage deshalb im Namen der SPD-Fraktion der Gemeinderat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob eine kombinierte Radfahrer- /Fußgängerbrücke beim Verfassungsplatz/Berlioz-Anlage möglich ist.

Begründung: Die Idee einer Brücke über die B 500 an dieser Stelle wurde bereits 2005 vom AdFC-Aktivisten Günther Beile in die Diskussion eingebracht. Leider ohne dass es nähere Untersuchungen zu diesem Vorschlag gab.

Sanft ansteigendes Gelände jenseits der B500 für kombinierten Fußgänger-/Fahrradweg

Die SPD-Fraktion hat sich bei einem Vororttermin und im Gespräch mit Herrn Beile von der prinzipiellen Machbarkeit einer B500-Querung überzeugt. Von der Fußgänger-/Radfahrerinsel bis kurz vor dem Tunneleingang ist entlang der Bundesstraße ausreichen Platz vorhanden, um den Fußgänger-/Fahrradweg sanft bis zu einer entsprechenden Querungshöhe ansteigen zu lassen.

Fotomontage Günther Beile: kombinierte Radfahrer-/Fußgängerbrücke

Jenseits der B500 gibt es am Rande des Hector-Berlioz-Parkes genügen Raum, um die Rampe der Brücke entlang des Tunnelhauses in einem angenehmen Gefälle an das bisherige Fahrradwegesystem wieder anzubinden. Vor dem Tunnelgebäude ist ausreichend Platz für eine leicht ansteigende Rampe bis zur Querungshöhe und für den Anschluss an die bestehende Fahrradroute. Zu prüfen wäre auch, ob durch eine B500-Brückenquerung das Verkehrsgeschehen am Nadelöhr Verfassungsplatz entzerrt werden kann. Dies hätte meines Erachtens auch einen positiven Einfluss auf die (Stau)Situation im gesamten Innenstadtbereich. Die Querung einer Bundesstraße für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr ist mit Sicherheit förderfähig.

Mit freundlichen Grüßen,
Werner Schmoll


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