Neujahrsansprache

Winfried Kretschmann sieht Welt, die aus den Fugen gerät – Aber auch Hoffnung: „Das Tolle ist…“

Winfried Kretschmann sieht Welt, die aus den Fugen gerät – Aber auch Hoffnung: „Das Tolle ist…“
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Archiv

Stuttgart, 31.12.2023, 17:10 Uhr, Bericht: Redaktion Mit einer Ansprache wendet sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Jahreswechsel an die Baden-Württemberger. Er spricht dabei von einer Welt, die immer mehr aus den Fugen zu geraten drohe. Aber er sieht auch Zeichen der Hoffnung.

Am Samstag sendete goodnews4.de ein Interview mit dem Baden-Badener Oberbürgermeister Dietmar Späth mit seinem Blick auf den Jahreswechsel.

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Neujahrsansprache von Ministerpräsident Winfried Kretschmann:

«Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

für meine Frau und mich ist die Zeit zwischen den Jahren immer eine ganz besondere Zeit: eine Zeit der Ruhe, der Besinnung und der Begegnung mit Verwandten und Freunden.

Solche Tage tun gut in einer Welt voller Krisen, Konflikte und Katastrophen. Einer Welt, die immer mehr aus den Fugen zu geraten droht. In der viele von uns mit Sorgen kämpfen. Und manche sich fragen, wie das noch weitergehen soll.

Das kann ich gut verstehen. Aber ich sehe in unserem Land auch eine andere Perspektive. Eine, die mir Zuversicht gibt. Die erlebe ich jeden Tag, wenn ich in unserem Land unterwegs bin. Weil ich da genau das erlebe, was wir in dieser Zeit brauchen.

Ich denke da zum Beispiel an Jonas Andrulis aus Heidelberg. Er hat vor ein paar Jahren ein Unternehmen gegründet, das eine Künstliche Intelligenz für Industrie und Verwaltung entwickelt hat. Heute ist sein Start-up der Hoffnungsträger in Europa. Wo sonst nur große amerikanische und chinesische KI-Konzerne das Sagen haben, spielt jetzt ein baden-württembergisches Jungunternehmen in der Weltspitze mit. Mit unserem Knowhow und unseren Werten.

 

Ein anderes Beispiel ist die Gemeinde Niedereschach im Schwarzwald. Das Dorf habe ich vor einiger Zeit besucht. Und es hat mich sehr beeindruckt. Dort haben sich Bürgerinnen und Bürger als Genossenschaft zusammengetan, gemeinsam ihr Dorf umgebuddelt und in Eigenregie ein kilometerlanges Fernwärmenetz verlegt. Mit eigener Heizzentrale, beheizt mit Holz aus der Gegend. Da haben die Menschen die Ärmel hochgekrempelt, Verantwortung übernommen und miteinander die Energiewende selbst angepackt.

Und dann durfte ich in Zimmern ob Rottweil im Sommer die Jugendfeuerwehr kennenlernen. Knapp zwanzig Mädchen und Jungen. Eine eingeschworene Gruppe, wo jeder Handgriff sitzt. Wo man den Teamgeist und das Herzblut spürt, mit dem die jungen Leute sich engagieren. Das ist schon sowas wie eine kleine Schule der Demokratie. Weil die Kinder und Jugendlichen da eben auch erleben, wie Gemeinschaft geht und was Verantwortung heißt. Wie wichtig Toleranz und Respekt sind.

In den genannten Beispielen, in diesen Begegnungen habe ich ganz viel Mut, Tatkraft und Gemeinsinn erlebt.

Und das Tolle ist: Der Jungunternehmer, die Dorfgemeinschaft und die Jugendgruppe sind keine Einzelfälle. Sie stehen für viele andere Unternehmen, Kommunen, Vereine und Bürger bei uns im Land. Stehen für deren Mut, Tatkraft und Gemeinsinn. Stehen für unser aller Mut, Tatkraft und Gemeinsinn.

Und deshalb können wir mit begründeter Zuversicht auf die Zukunft unseres Landes schauen. Denn was Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, was wir alle gemeinsam zu leisten imstande sind, trägt uns auch in schwierigen Zeiten.

Vertrauen wir also auf uns, auf unsere Werte und Stärken, auf unsere Kreativität, auf das, was wir schaffen können, wenn wir zusammenhalten und gemeinsam anpacken!

Und so wünschen meine Frau und ich Ihnen ein gutes, friedvolles und gesundes Jahr 2024.»




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