Verkehrskonzept für Baden-Baden

Anemone Bippes will nicht aufgeben – Günstige Busfahrkarten gefordert – „Was andere Städte können, das können wir auch“

Anemone Bippes will nicht aufgeben – Günstige Busfahrkarten gefordert – „Was andere Städte können, das können wir auch“
Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 23.03.2019, Bericht: Redaktion MIT-Vorsitzende und CDU-Stadtratskandidatin Anemone Bippes fordert weiterhin günstige Busfahrkarten für die Baden-Badener. «Wir brauchen einen ÖPNV, der so attraktiv ist, dass die Menschen vom Auto auf den Bus umsteigen. Die Preisgestaltung ist eine der Stellschrauben, um den ÖPNV interessant zu machen», argumentiert Anemone Bippes.

Große Würfe wagten Stadtverwaltung und Gemeinderat in Baden-Baden bisher meist nur, wenn es um dicke Bauprojekte geht. Man denke nur an das Vincentius-Projekt, wo Hunderttausende Euro verloren gingen. Zählt man die Kosten für jahrelang beschäftigte Mitarbeiter der Verwaltung hinzu, dürfte es sich um Millionenverluste handeln. Für ein Modell eines preisgünstigen öffentlichen Nahverkehrs ist keine Mentalität und angeblich kein Geld vorhanden. Eine Initiative ergreift nun CDU-Stadtratskandidatin Anemone Bippes, die erstmal in ihrer eigenen Partei einen neuen Geist verbreiten muss.

In einer Erklärung teilt die MIT-Vorsitzende mit, dass für sie «ein Verkehrskonzept für Baden-Baden weiterhin auf der Tagesordnung» bleibe. «Was andere Städte können, das können wir auch. Im Leben ist vieles in Stein gemeißelt. Die Fahrpreise für Bus und Bahn zählen sicher nicht dazu», erklärt die MIT-Chefin und CDU-Stadtratskandidatin, die vor allem gegen Meinungsbild und die Strukturen in ihrer eigenen Partei ankämpfen muss. Anemone Bippes startet auf Platz 5 der CDU-Wahlliste bei der Kommunalwahl am 26. Mai.

Die Erklärung von Anemone Bippes im Wortlaut:

Für Dr. Anemone Bippes, Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Baden-Baden / Rastatt (MIT), bleibt ein Verkehrskonzept für Baden-Baden weiterhin auf der Tagesordnung. «Wir müssen den ÖPNV in Baden-Baden interessanter machen. Daran führt kein Weg vorbei. Wir müssen uns mit dem Thema endlich umfassend beschäftigen und ein Verkehrskonzept entwickeln. Wir brauchen einen ÖPNV, der so attraktiv ist, dass die Menschen vom Auto auf den Bus umsteigen. Die Preisgestaltung ist eine der Stellschrauben, um den ÖPNV interessant zu machen.

Ich lasse mich gerne überzeugen, aber die Gründe, die auch in anderen Städten gegen eine Senkung und Umgestaltung der Preise für den ÖPNV angeführt werden, überzeugen mich nicht. Was andere Städte können, das können wir auch. Im Leben ist vieles in Stein gemeißelt. Die Fahrpreise für Bus und Bahn zählen sicher nicht dazu.

Das Verkehrsaufkommen steigt von Jahr zu Jahr. Die Folgen: Lärmbelästigung in der gesamten Stadt, Luftverschmutzung, Staus. Die Pendlerzahlen wachsen immer weiter an. Ich wünsche mir für Baden-Baden Busse, die zu allen Tageszeiten voll mit Menschen sind. Viel zu oft transportieren sie nur warme Luft. Ein attraktiver ÖPNV ist zudem ein bedeutender Standortfaktor», meint die MIT-Vorsitzende.

Dr. Anemone Bippes kündigte ein MIT-Expertengespräch zum Thema an

Dr. Anemone Bippes: «Für Vorschläge, die dazu führen, dass einzelne Gruppen günstiger mit dem ÖPNV fahren als unsere Schüler, kann ich mich nicht begeistern. Hier fehlt mir die Ausgewogenheit. Wir brauchen ein Gesamtkonzept für den Personennahverkehr in Baden-Baden, der möglichst alle Interessen berücksichtigt. Zum Beispiel auch die der Radfahrer.»

Experten gehen davon aus, dass vor allem Berufspendler künftig für den letzten Kilometer auf E-Scooter zurückgreifen werden. «E-Scooter können den urbanen Verkehr entlasten. Mit einer Straßenzulassung werden sie sich schnell durchsetzen. Konfliktpotentiale beispielsweise auf dem Radweg müssen wir rechtzeitig in den Blick nehmen.»

Die MIT-Vorsitzende kündigt ein Expertengespräch zum Thema an. «Wir brauchen auch vor dem Hintergrund der Lärm- und Schadstoffbelastungen tragfähige, innovative Lösungen für den Nahverkehr. Es gibt interessante Konzepte und Erfahrungswerte, mit denen wir uns beschäftigen müssen», so Dr. Anemone Bippes.

Nach Auffassung von Anemone Bippes «gibt es jetzt die Chance für eine Wende – vom Individualverkehr mit dem PKW hin zum ÖPNV. Das neue, noch im Werden begriffene Reutlinger Buskonzept setzt bei einer besseren Taktung und günstigeren Tickets an. Neben Reutlingen gibt es mit Herrenberg, Mannheim, Essen und Bonn weitere Modellstädte, die bereits zahlreiche Nachahmer gefunden haben. Wir sollten die Erfahrungen, die in diesen Städten gemacht werden, genau verfolgen», meint Dr. Anemone Bippes.

«Auch der neue BW-Tarif steht ganz im Zeichen eines aufgewerteten ÖPNV», so Dr. Anemone Bippes. Die neuen Fahrscheine sind aber leider noch nicht überall verfügbar. Der im vergangenen Jahr im Landeskabinett beschlossene Baden-Württemberg-Tarif für Bahnreisende wurde heiß ersehnt. Der BW-Tarif bietet günstigere Einzelfahrscheine und Tagestickets. Die Fahrkarten sollen auch den Übergang von einem Verbund zum anderen erleichtern.


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