Protest gegen Autobahnanbindung des Baden-Airpark

Bürgerinitiativen in Sorge wegen letzter Gemeinderatssitzung in Sinzheim - „Planung zum Ausbau der L80“

Sinzheim, 03.02.2018, Bericht: Redaktion In einer Erklärung an die Medien nehmen die Bürgerinitiative «BI gegen die Ostanbindung des Baden-Airpark», BI, und der Verein «Bürgervereinigung Halberstung e.V.», BVH, Stellung zu der in der letzten Gemeinderatssitzung in Sinzheim vorgestellten «Planung zum Ausbau der L80 vom südlichen Leiberstunger Ortsausgang in Richtung Rheinmünster-Schwarzach» Sie nehmen dabei Bezug auf einen Bericht im Badischen Tagblatt vom 27.Januar.

Die Erklärung im Wortlaut:

Mit großer Sorge verfolgt die «Bürgerinitiative gegen die Ostanbindung» (BI) und die «Bürgervereinigung Halberstung e.V.» (BVH) die in der letzten Gemeinderatssitzung in Sinzheim vorgestellte «Planung zum Ausbau der L80 vom südlichen Leiberstunger Ortsausgang in Richtung Rheinmünster-Schwarzach».

Man muss sich fragen, warum hier im «Schnellverfahren» eine für Schwerlastfahrzeuge taugliche Straßentrasse aus dem Boden gestampft werden soll. Der Verdacht ist sicherlich nicht unbegründet, dass man diese Streckenführung «aufmachen» will, um den auf der ehemaligen B36 in Hügelsheim drohenden Verkehrskollaps abzumildern.

Offensichtlich haben die Verantwortlichen, die seit Jahren von der «Ostanbindung des Baden-Airpark» an die A5 träumen, erkannt, dass es − wenn überhaupt − erst in Jahren eine kleine Entlastung für den jetzt schon gebeutelten Ort Hügelsheim geben kann.

Sehr rasch soll nun in den nächsten ein bis zwei Jahren die L 80 bis zur L85 für den Schwerlastverkehr ausgebaut werden. Man kann nur über die Eile staunen, die hier an den Tag gelegt wird, wo sich doch andere Straßenbaumaßnahmen (Stichwort: B3neu) über Jahre und Jahrzehnte hinziehen.

Die «BI» und die «BVH» vermuten einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem geplanten und mit wenig Erfolgsaussichten «gesegneten» Bau der Ostanbindung.

Hier werden wieder einmal die Versäumnisse der Verkehrsplanung im Landkreis und den Gemeinden Sinzheim und Hügelsheim offenbar.

Der zunehmende Schwerlastverkehr überrollt die Ortsdurchfahrt Hügelsheim, für die man nach wie vor keine Umgehung in der Planung hat. Als (schwache) Alternative entwickelt man jetzt eine Ausweichstrecke über Leiberstung nach Sinzheim.

Wer hat da wohl die Auswirkungen «verschlafen», die durch das rund 90.000 qm große neue Logistikzentrun im Baden-Airpark und durch das im Chemiepark in Greffern entstehende, rund 82.000 qm große UHU-Logistikzentrum auf unsere Region zukommen?

Die Überraschung im Leiberstunger Ortschaftsrat und im Sinzheimer Gemeinderat war jüngst sehr groß, weil sich die zur Neutrassierung vorgesehen Fahrbahn der L80 derzeit doch in einem sehr guten Zustand befindet. Die Verwunderung einiger Räte über die Planung und dann noch ohne Fahrradweg, war in der Gemeinderatssitzung mehrfach zu vernehmen.

Sinzheim würde mit der Aufrüstung der L80 noch mehr zum «Verkehrsknotenpunkt».

Unter diesem Blickwinkel muss jedem Sinzheimer und besonders den Leiberstungern klar werden, wozu die Gemeinde Sinzheim missbraucht wird. Die Nachbargemeinden holen sich Speditionsgewerbe auf ihre Gemarkung und der dadurch generierte Lkw-Verkehr ergießt sich auf die Nachbargemeinde.

Unsere Region wird durch diese neuen Logistikzentren mit ihren riesigen Hallen und dem damit verbundenen Flächenverbrauch massiv belastet; Arbeitsplätze entstehen hier nur in geringer Zahl. Und für den Schwerlastverkehr benötigt man möglichst breite Straßen mit möglichst direkter Autobahnanbindung.

Zum großen Nachteil für uns Menschen, die Tiere und die Natur!

Sinzheim braucht keinen Autobahnanschluss und braucht auch keinen Ausbau der L80. Beide Maßnahmen ziehen nur Verkehr und dabei vor allem Schwerlastverkehr an.

Die ökologischen Folgen zusätzlicher Flächenversiegelungen auf Sinzheimer Gemarkung sind bezüglich der L80 noch nicht untersucht und offensichtlich zweitrangig!

Weil die Maßnahme auch im Zusammenhang mit der Ostanbindung steht, werden sich die «BI» und die «BVH» gegen diesen L 80-Ausbau wenden und hoffen, dass sich viele Menschen dieser ablehnenden Haltung anschließen.

Die einzig richtige Lösung ist eine echte Ortsumfahrung von Hügelheim mit der «Nordanbindung_plus». Diese Maßnahme wird vom Naturschutz präferiert, könnte eine rasche Lösung bringen und würde «Schleichwegaktionen» wie den vorgesehenen Ausbau der L80 unnötig machen.

Die Frage ist nur: Wann geben die Verantwortlichen endlich zu, dass sie auf dem «Holzweg» sind?


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